Maximales Lebensalter bei 125 Jahren? Forscher sind sich uneinig.
In den letzten Jahrzehnten ist die durchschnittliche Lebenserwartung in den entwickelten Ländern stetig angestiegen. Wo die maximale Obergrenze liegt wird in der Forschung kontrovers diskutiert.
Forscher aus den USA glauben nach Analyse von neusten Daten, dass die Lebenszeit der Menschen eine maximale Obergrenze hat, die bei etwa 125 Jahren liegt. In der in der Zeitschrift Nature veröffentlichten Studie, haben die Forscher Daten aus mehr als 40 Ländern untersucht. Das bisher höchste bekannte Alter erreichte die Französin Jeanne Calment, die im Jahr 1997 im Alter von 122 Jahren starb.
Die Forscher um Jan Vijg vom Albert Einstein College of Medicine in New York untersuchten die Geburts- und Sterbedaten aus der Human Mortality Database. Dabei fanden sie heraus, dass der Anteil alter Menschen über 70 Jahre pro Jahrgang von Jahr zu Jahr grösser geworden ist, allerdings nur bis zu einem gewissen Punkt. Der Anteil sehr alter Menschen (über 100 Jahre) hat offenbar nicht mehr zugenommen. Seit den 1990er Jahres ist das maximale Lebensalter nicht mehr angestiegen und liegt zur Zeit im Durchschnitt bei 115 Jahren. Die Forscher schliessen daraus, dass ein Alter von 125 Jahren, die maximal erreichbare Obergrenze darstelle.
Dem widerspricht der Forscher Vaupel vom Max-Planck-Institut für demographische Forschung. Laut Vaupel gibt es keinen Hinweis auf eine natürliche Obergrenze. Im Laufe der letzten 100 Jahre sei diese Grenze stetig nach oben verschoben worden, und es gebe keine wissenschaftlichen Hinweise, das dies mit einer Obergrenze verbunden sei. Inwiefern ein sehr hohes Alter erstrebenswert ist und welche Lebensqualität es bietet, haben die Forscher nicht untersucht.