Medikament gegen chronische Kopfschmerzen im Test
Zur Zeit läuft eine weltweite Studie die belegen soll, ob Botulinumtoxin-Injektionen bei chronischen Kopfschmerzen helfen könnten. Bisherige Untersuchungen zeigten, dass der Wirkstoff bei gewissen Kopfschmerzpatienten eine Linderung der Beschwerden bewirkte.
Das Nervengift Botulinumtoxin wird derzeit vor allem in der kosmetischen Chirurgie als Mittel gegen mimisch bedingte Falten verwendet. Wird es (in extrem geringer Menge) in einen Muskel gespritzt, so blockiert es dort gezielt die Nervenimpulse.
Dadurch kann der entsprechende Muskel nicht mehr wie gewohnt angespannt werden. Ebenso erfolgreich wurde der Wirkstoff bei Bewegungsstörungen und übermässigem Schwitzen eingesetzt.
Mediziner wollen nun das Botulinumtoxin an insgesamt 500 Kopfschmerzpatienten testen. Dazu wird der Wirkstoff in den Nackenbereich gespritzt, wo der Wirkstoff für eine Muskelentspannung sorgt und damit zu einem Nachlassen beziehungsweise vollständigem Verschwinden der Kopfschmerzen sorgen soll.
Nebenwirkungen seien keine zu erwarten, da die Substanz in unmittelbarer Umgebung der Injektionsstelle wirkt und nicht in den Blutkreislauf gelangt. Begleitend zu den Injektionen müssen die Studienteilnehmer ein Schmerztagebuch führen und ihr Befinden dokumentieren. Dies geschieht mittels Hightech-Stift, mit dessen Hilfe die Eintragungen der Teilnehmer direkt an die Studienzentrale an der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Münster (UKM) weitergeleitet werden können.
Sollten sich die Erwartungen bestätigen, könnte eine Injektion von Botulinumtoxin Kopfschmerzpatienten für ca. 3 Monate von ihren Schmerzen erlösten. Nach dieser Zeit muss die Substanz erneut verabreicht werden.
04.08.2005