Medikamente: Beipackzettel mit Nebenwirkungen
Eine Untersuchung der deutschen Bundesverbraucherzentrale ergab, dass die meisten Beipackzettel von Medikamenten schlecht zu lesen sind und zu wenig verstanden werden.
90% der meist mehrseitigen Anweisungen hätten eine zu kleine Schriftgrösse und die medizinischen Fachbegriffe seien in einem Viertel der Beipackzettel nicht übersetzt. Einzig die gesetzlich geforderte Leseaufforderung sei in allen Gebrauchsanleitungen enthalten.
Die Studienautoren warnen, dass unverständliche Gebrauchsanweisungen ein Risiko darstellen. Die Informationen müssten für die Patienten oder Verbraucher leicht und klar verständlich sein, fordert das Bundesinstitut für Arznei- und Medizinprodukte. So müssten unter anderem kurze, leicht verständliche Sätze zu lesen und Fremdwörter übersetzt sein. Auch auf Abkürzungen sollte möglichst verzichtet werden.
Eine aktuelle Umfrage bei 1'900 Versicherten ergab, dass etwa 30% der Befragten in den letzten 12 Monaten ein Medikament auf Grund der Gebrauchsanweisung gar nicht genommen oder frühzeitig abgesetzt hätten. So landeten jedes Jahr ca. 100 Tonnen Arzneien im Wert von 500 Millionen Euro im Abfall.
- Abstimmung: Wie nehmen Sie verschriebene Medikamente?
07.11.2005