Medikamentöse HIV-Vorbeugung bei Männern effektiv
Hochrisikopersonen, das heisst Männer, die mit Männern Sex haben, könnte die medikamentöse Prophylaxe vor einer HIV-Ansteckung schützen. Das zeigt eine Studie an 2500 initial nicht infizierten Männern oder transsexuellen Frauen.
Der HIV-Test war zu Studienbeginn bei allen Teilnehmern negativ. Die Teilnehmer bekamen täglich eine Kombination von antiviralen Substanzen (zwei verschiedene Wirkstoffe) oder Placebo. Zusätzlich erhielten sie Beratungen zur Risikoreduktion, Kondome sowie Behandlungen von anderen sexuell übertragbaren Infektionen. Die mittlere Beobachtungszeit betrug 1.2 Jahre.
10 der Teilnehmer hatten sich bereits vor Studienbeginn mit dem HI-Virus angesteckt. In den folgenden1.2 Jahren traten 100 Neuinfektionen auf; 36 in der Gruppe mit antiviraler Therapie; 64 in der Placebogruppe. Bei Blutuntersuchen in der Medikamenten-Gruppe wurden die Wirkstoffe bei 51% der HIV-Negativen, jedoch nur bei 9% der HIV-Infizierten nachgewiesen. Nahmen die Teilnehmer die antiviralen Wirkstoffe regelmässig ein, so konnte eine Reduktion des HIV-Ansteckungsrisikos von 73% nachgewiesen werden.
Nebenwirkungen wie Übelkeit beklagten die Teilnehmer der Medikamentengruppe in den ersten 4 Therapiewochen deutlich häufiger als diejenigen der Placebogruppe. Ernsthafte unerwünschte Nebenwirkungen kamen in beiden Gruppen gleichhäufig vor.
Fazit der Autoren: Zur Vorbeugung von HIV ist eine kombinierte antivirale Therapie effektiv. Je besser die Therapietreue war (Medikamentenspiegel im Blut), desto tiefer war das HIV-Risiko der Teilnehmer.
25.11.2010