Medikamentöse Rauchstopphilfen im Vergleichstest
Trotz medikamentöser Hilfe hört nur jeder zweite Raucher dauerhaft mit dem Nikotinkonsum auf. Die Kombination Nikotinpflaster und Nikotinpastillen hilft dabei am effektivsten, hat eine Vergleichsstudie ergeben.
Forscher der University of Wisconsin School of Medicine and Public Health in Madison untersuchten 1’504 abstinenzwillige, körperlich und mental gesunde Raucher (mindestens 10 Zigaretten täglich in den letzten 6 Monaten). Die Gesundheit wurde wie folgt definiert: kein übermässiger Alkoholkonsum, kein Bluthochdruck, keine Schiozophrenie, keine bipolare Störung (Depression oder/oder Manie).
Die Teilnehmer wurden in sechs Gruppen eingeteilt: Nikotinpastillen, Nikotinpflaster, Bupropion, Pflaster plus Pastille, Bupropion plus Pastille oder Placebo. Die Behandlung mit Bupropion wurde eine Woche vor Rauchstopp begonnen und während acht Wochen nach Rauchstopp weitergeführt. Die anderen Therapien begannen mit der letzten Zigarette und dauerten 12 Wochen.
Alle Therapievarianten erwiesen sich als sicher; nur vier der Teilnehmer brachen die Studie auf Grund von Nebenwirkungen ab.
Die Kombination Nikotinpflaster und –pastillen ergab die besten Resultate: Verglichen mit Placebo war bei diesen Teilnehmern die Chance nach 6 Monaten noch abstinent zu sein, mehr als doppelt so hoch. Abstinenzchancen mit den anderen Therapievarianten verglichen mit Placebo: Pflaster allein 83%, Nikotinpastillen allein 76%, Bupropion plus Nikotinpastillen 74% und Bupropion allein 63% .
Die Resultate scheinen ein recht positives Bild zu geben. Jedoch: Nach einem halben Jahr war die Hälfte der Teilnehmer wieder rückfällig geworden. Ärzten und Apothekern wird geraten, Aufhörwilligen - nebst der medikamentösen Hilfe - auch Beratung und psychologische Unterstützung zu bieten oder dazu zu raten.
05.11.2009