Medizinisch verschriebenes Heroin oder Methadon?
Forscher aus Kanada gingen der Frage nach, welches Substitut - Heroin oder Methadon -bei schwerster Opioidabhängigkeit mehr Vorteile bringt.
Die Teilnehmer bekamen zufällig entweder Methadon oder Diacetylmorphin (chemisch hergestelltes Heroin). Folgende Faktoren standen im Fokus der Studie: Therapietreue, Abstinenz und Reduktion des Konsums von illegalen Drogen oder anderen kriminellen Aktivitäten nach einem Jahr.
95% der Teilnehmer beendeten die Studie; davon verblieben in der Heroingruppe 87.8%, in der Methadongruppe 54%. Der Beikonsum illegealer Drogen oder andere kriminelle Handlungen wurden in der Heroingruppe um 67% und in der Methadongruppe um 47.7% reduziert. Häufigste unerwünschte Ereignisse unter Heroin waren Überdosierungen (10 Patienten) sowie Krampfanfälle (6 Patienten).
Fazit der Autoren: Heroin intravenös ist für schwer Opioidabhängige eine effektivere Substitutionstherapie als Methadon. Die Gefahren bei Heroin sind Überdosierungen sowie eine erhöhte Krampfanfälligkeit. Eine Heroinsubstitution sollte deshalb nur in medizinisch gut betreuter Umgebung angeboten werden.
24.08.2009