Meniskusriss: Operation - ja oder nein
Ein Meniskusriss wird heute in der Regel mittels Arthroskopie (Kniegelenkspiegelung) operiert. Ob diese Therapie bei gleichzeitiger beginnender bis mässig ausgeprägter Arthrose mehr bringt als alleinige Physiotherapie, wollten Forscher wissen.
Alle 352 aufgenommenen Studienteilnehmer (45 Jahre oder älter) litten unter Beschwerden aufgrund eines Meniskus-Risses.
Ausserdem war bei allen Patienten auf dem Röntgenbild eine leichte bis mässige Arthrose im Kniegelenk feststellbar.
Die Hälfte der Patienten wurde operiert und bekam anschliessend ein standardmässiges Physiotherapieprogramm. Die andere Hälfte wurde nur physiotherapeutisch behandelt, mit der Option, doch noch eine Operation zu veranlassen, wenn sie dies wünschten.
Nach 6 Monaten beurteilten die Forscher die Kniegelenkfunktion bei allen Teilnehmern nach einer bestimmten Skala. Es zeigten sich in beiden Gruppen etwa gleich gute Verbesserungen der Kniefunktion. 30% (51) der Physiotherapiegruppe entschieden sich innerhalb 6 Monaten doch noch für die Operation. Dafür wollten sich 9 der Operationsgruppe schlussendlich nicht operieren lassen.
Auch nach 12 Monaten waren die Verbesserungen der Kniefunktion in beiden Gruppen etwa gleich gut.
Fazit der Autoren: Bei einem Meniskusriss und leichter bis mässiger Knie-Arthrose verbessern sowohl eine Operation (mittels Arthroskopie) wie auch alleinige Physiotherapie die Kniefunktion etwa gleich gut. In der Studie entschied sich allerdings jeder Dritte Patient in der Physiotherapiegruppe doch noch für eine Operation.
02.04.2013