Moderne Schlafmittel wirken teilweise wie Placebo
Die neue Generation von Schlafmitteln (die sogenannten Z-Substanzen , Name beginnt jeweils mit Z) wirken ähnlich wie Benzodiazepine, die Gefahr der Abhängigkeit soll jedoch geringer sein. Eine Studienanalyse zeigt nun, dass der Effekt dieser Z-Substanzen zur Hälfte auf dem Placeboeffekt – also dem Glauben an den Effekt - beruht.
Die Einschlafdauer wurde mittels technischer Untersuchungsgeräte sowie durch Selbsteinschätzung der Teilnehmer eruriert. Die Einschlafdauer galt als primärer Endpunkt. Weitere Kriterien waren: erstes Aufwachen, die gesamte Schlafdauer, Schlafeffektivität sowie die subjektive Schlafqualität.
Es zeigte sich, dass die Z-Medikamente die Einschlafdauer um durchschnittlich 42 Minuten verkürzten und die Placebos um 20 Minuten. Die Verkürzung der Schlafdauer wurde eher erreicht mit höheren üblichen Dosierungen der Z-Substanzen, bei längerer Behandlungsdauer, bei jüngeren Menschen und bei Frauen. Für eine abschliessende Beurteilung der Effekte auf die anderen Qualitäten des Schlafes (Aufwachen, Schlafdauer, Schlafeffektivität, etc.) reichten die Daten laut den Forschern nicht aus, aber grosse Unterschiede fanden sie keine.
Fazit der Autoren: Die erreichte Einschlafverkürzung durch die Z-Substanzen (vor allem bei höherer Dosierung) beruht nur zur Hälfte auf den Effekt der Schlafmittel selbst. Die andere Hälfte beruht auf Placeboeffekt – also dem Glauben daran.
22.01.2013