Mühe beim Tablettenschlucken – jetzt nicht mehr
Ab sofort soll Tablettenschlucken leichter gehen, wenn es nach Forschern der Universität Heidelberg geht. Sie haben zwei verschiedene Schluckmethoden an Freiwilligen erprobt.
Für die Untersuchung bekam jeder Teilnehmer 16 verschieden grosse (ovale, runde, oblaten und sehr grosse Tabletten) zum Schlucken. Dabei handelte es um ''Arzneien'' ohne Wirkstoff (Placebo).
Die Teilnehmer wurden in zwei Schlucktechniken eingewiesen: Pop-Bottel (Flaschen)- Technik sowie Kopfvorwärts-Neigetechnik. Sie konnten zwischen beiden Techniken wählen und bekamen pro Tablette 20 mml Wasser zum Mitschlucken.
So funktionieren die Methoden
Pop-Bottle (Flaschen) - Technik
- Wasser in eine Pet-Flasche geben
- Tablette, Kapsel, Oblate auf die Zunge legen
- Mit den Lippen die Flaschenöffnung umschliessen, so dass keine Luft dazu kommt
- Die Lippen so formen, dass das Wasser angesaugt werden kann – dies ergibt ein Vaccum
- Wasser und Tablette miteinander schlucken
Kopfvorwärts-Neigemethode
- Kopf gerade halten, Augen nach vorne gerichtet
- Tablette, Kapsel, Oblate auf die Zunge legen
- Jetzt ein Schluck Wasser in den Mund nehmen – Noch nicht schlucken!
- Nacken strecken, Kopf in Richtung Brust ziehen und in der Bewegung drin, Wasser und Tablette miteinander schlucken.
Resultate - Besseres Schlucken möglich
60% der Teilnehmer berichteten, dass sie mit der Flaschen-Methode gut klar kamen und bei der Vorwärts-Neigemethode berichteten dies sogar 88 %. Letztere meinten, sie würden künftig nur noch diese Methode zum Tablettenschlucken anwenden. Und: Die Forscher empfehlen beide Methoden sowohl jenen mit Schluckschwierigkeiten bei der Einnahme von Arzneien als auch jenen ohne Schluckbeschwerden, schreiben sie im Fachblatt Annals of Medicine.
Die Forscher geben auch zu, dass das Resultat vielleicht anders ausgesehen hätte, wäre den Probanden pro Schluck mehr Wasser zur Verfügung gestanden. Aber: Immerhin zeigte sich, dass beide Methoden in den Alltag eingebaut und insbesondere für Personen mit Schluckbeschwerden erleichternd sein können.
17.11.2014