Multiple Sklerose: Das familiäre Risiko ist insgesamt klein
Eine Datenanalyse aus dem schwedischen Mehr-Generationen-Register sowie aus dem Zwillingsregister von MS-Patienten zeigt, dass das Vererbungsrisiko kleiner ist als bisher angenommen.
Die genauen Ursachen der Multiplen Sklerose sind nach wie vor nicht bekannt. Genetische Faktoren spielen aber eine wichtige Rolle bei der MS-Erkrankung, das weiss man heute.
Wie gross jedoch das Vererbungsrisiko ist, ist bis heute nicht klar und wurde nun von Forschern des Karolinska Institutes in Stockholm untersucht.
Die Forscher konnten Daten von insgesamt 28‘396 MS-Patienten analysieren. Die Analyse zeigte, dass Geschwister von MS-Patienten ein um 7-Fach höheres Risiko hatten, an MS zu erkranken als die Allgemeinbevölkerung. Bei Kindern von MS-Patienten war das Risiko um das Fünffache erhöht. Im Gegensatz dazu müssen laut den Studienergebnissen Verwandte wie Enkel, Neffen und Nichten keine Angst davor haben, aufgrund einer Vererbung an MS zu erkranken.
Im Schwedischen Zwillingsdatenregister fanden die Forscher 74‘757 eineiige Zwillingspaare, 3’15 davon waren an MS erkrankt. Wie bereits in früheren Studien belegt, zeigte sich auch hier, dass primär die Gene für die Entstehung von MS verantwortlich sind.
Die Vererbung spielt bei der Multiplen Sklerose nach wie vor eine wichtige Rolle. Dennoch scheint das familiäre MS-Risiko niedriger zu sein, als bisher angenommen, so die Forscher.
27.05.2014