Musik ab Kopfhörer erhöht Risiko für spätere Gehörschäden
Regelmässiges Hören von Musik (Disko, mp3-Spieler) können junge Ohren nachhaltig schädigen, so dass im Alter Gehörschäden auftreten, wie Experten schreiben. Ein Computerprogramm hilft der Hörverschlechterung auf den Sprung zu kommen.
Auch Besuche von Diskos prangern sie an: Zwei Stunden Dauerbeschallung können das Gehör zehnmal stärker schädigen, als eine komplette Arbeitswoche mit Lärmeinfluss. Leider bleibt es meist nicht bei zwei Stunden, die Diskonächte dauern meist viel länger. Hier muss erwähnt werden, dass in Deutschen Diskos keine Schallbegrenzung wie in der Schweiz vorgeschrieben wird, wo sie gesetzlich auf 93 Dezibel (dB) beschränkt ist.
Gehörbeeinträchtigungen durch Lärm am Arbeitsplatz sind bereits ab einem ständigen Geräuschpegel von 85 dB möglich, schreiben die Experten. Deshalb sind regelmässige Voruntersuchungen und Gehörschutz in solchen Fällen ein Muss. Lautstärken von mp3-Playern ab 90 dB seien grenzwertig und an Livekonzerten müssten die Ohren zum Teil 100 dB und mehr aushalten.
Doch wie bringt man den vorwiegend jugendlichen Konsumenten bei, dass solche regelmässigen Beschallungen der schleichende Tod für ihr Gehör bedeuten kann, fragten sich die Experten. Lauter, regelmässiger Lärm lässt nämlich Haarzellen absterben – was (leider) keine Schmerzen verursacht.
Der Mensch merkt lange Zeit nichts, die Hörverschlechterung kommt schleichend und über Jahre hinweg. Probleme treten vielfach erst im Alter auf, wo der Hörverlust dann rapide zunehmen wird – viel schneller als beim natürlichen Alterungsprozess. Es fängt damit an, dass man zum Beispiel Vögel nicht mehr hört und in Gesprächsrunden einzelnen Stimmen nicht mehr folgen kann. Die Folge: Rückzug aus dem gesellschaftlichen Leben, was zur Vereinsamung führen kann.
Die Experten der IFA bieten zwei Computerprogramme an, mit deren Hilfe es möglich ist, das eigene Risiko für Hörschäden abzuschätzen. Ein Lärmverlust-Demonstrator der vom University College London entwickelt wurde, soll ebenfalls zur Sensibilisierung für das Thema beitragen.
26.04.2011