NGO-Allianz - Ja mit Auflagen zum Präventionsprogramm
Die NGO-Allianz „Ernährung, Bewegung und Körpergewicht“ begrüsst das vom Bundesrat verabschiedete „Nationale Programm Ernährung und Bewegung (NPEB 2008-2012)“. Sie meldet aber gleichzeitig Vorbehalte an bezüglich der geplanten Umsetzung und der Finanzierung.
Das vom Bundesrat vorgeschlagene Programm für die Prävention von Übergewicht und Adipositas (schweres Übergewicht ist ein erster, wichtiger Schritt. Es zeigt, dass die epidemische Tragweite der Problematik grundsätzlich erkannt wurde.
Aus Sicht der NGO-Allianz „Ernährung, Bewegung und Körpergewicht“ weist das Programm allerdings wesentliche Schwächen auf: Angesichts der hohen Komplexität der Adipositas-Problematik sind die für deren Bekämpfung vorgesehenen Mittel in keiner Weise ausreichend; es ist eine Illusion, anzunehmen, dass die nötigen Präventionsmassnahmen im Rahmen der heute vorhandenen Budgets umgesetzt werden können.
Zuviel Freiwilligkeit vorausgesetzt
Der Bundesrat setzt zudem zu hohe Erwartungen in die freiwilligen Massnahmen, zu denen er die Nahrungsmittelindustrie verpflichten will. Die internationale Erfahrung zeigt, dass eine Prävention ohne gleichzeitige gesetzliche Regulierung in den zentralen Bereichen (Angebot, Werbung, Nährwertdeklaration) erfolglos bleibt. Für eine wirkungsvolle Verhältnisprävention auf allen Ebenen muss der Bund die Führung übernehmen und entsprechende Anreize schaffen.
Die NGO-Allianz „Ernährung, Bewegung und Körpergewicht“ repräsentiert Netzwerke und Organisationen, die im Gesundheitsbereich tätig sind, so u.a. CardioVascSuisse, Forum Obesity Schweiz, Krebsliga Schweiz, Public Health Schweiz, Radix und Schweiz. Gesellschaft für Ernährung SGE / Netzwerk Nutri-net.
18.06.2008