Nächtliches Zähne-Knirschen schleift die Zähne ab
Unbewusstes Knirschen oder gegeneinander-Pressen der Ober- und Unterkieferzähne - medizinisch "Bruxismus" – scheint tatsächlich stressabhängig zu sein, wie eine Kleinstudie an 69 Personen zeigt.
Die Studie wurde von der Universitätsklinik Düsseldorf durchgeführt.
69 Versuchspersonen, die nach eigenen Angaben nachts mit den Zähnen knirschen, bekamen für die Nacht eine Schiene verpasst, welche das Knirschen aufzeichnete.
Mittels Fragebogen mussten sie zu Belastungen, Erholung sowie Stressverarbeitung Auskunft geben.
Mit der Studie wurden frühere Untersuchungen bestätigt, welche einen Zusammenhang zwischen Zähneknirschen und dessen Verschlimmerung durch Stress- und Angstzustände belegt hatten. Sowohl die „Faust im Sack“ wie auch andere schlechte Angewohnheiten wie Nikotin- und Alkoholkonsum, Medikamente und Drogengebrauch erhöhten das nächtliche Zähneknirschen. Faktoren wie Alter und Geschlecht hatten keinen Einfluss.
Die Folgen: Sowohl die Muskelpartien wie auch die Zähne leiden
Kaumuskeln werden durch chronisches Knirschen schmerzempfindlich. Betroffene können auch unter Nacken, Kopf- und Gesichtsschmerzen leiden. Durch das Abreiben verlieren die Zähne Hartsubstanz, was zu Bissenkungen, im schlimmsten Fahl zu Zahnlockerungen führen kann.
Wie behandeln?
Der Zahnarzt passt zum Schutz der Zähne und zur Entspannung der Muskulatur und Kiefergelenke in der Regel eine durchsichtige Aufbiss-Schiene an. Diese wird nachts, bei Bedarf auch tagsüber getragen. Geht man davon aus, dass Stress die Ursache ist, sollten entsprechende Therapiemöglichkeiten – zum Beispiel Stressbewältigungs-Trainings sowie Entspannungsübungen, in schweren Fällen psychologische Sitzungen – miteinbezogen werden. Auf Medikamente sollte möglichst verzichtet werden. Wenn das nicht möglich ist, sollte man solche nur kurzfristig und unter ärztlicher Betreuung anwenden.
Das Schwierige an der Sache ist, dass es nicht einfach ist, nächtliches Zähneknirschen festzustellen, ausser der Zahnarzt findet Zahnverletzungen und Schleifspuren, welche auf länger bestehendes Zähneknirschen hinweisen. Helfen können Berichte des Partners/der Partnerin.
06.05.2010