Natriummangel erhöht das Sterberisiko unabhängig von Alter und Geschlecht
Natriummangel (Hyponatriämie) gehört bei hospitalisierten Patienten zu den häufigsten Elektrolysstörungen und wirkt sich auf den allgemeinen Gesundheitszustand der Patienten negativ aus. Eine USA-Studie zeigt nun, dass Natriummangel auch in der Allgemeinbevölkerung nicht so selten ist und sogar das Sterberisiko erhöht.
Ausserdem braucht es Natrium für den Wasserhaushalt, den Knochenbau und vielem mehr. Ein leichter Natriummangel wird von den Menschen meist gar nicht bemerkt. Natriummangel – unter dem vor allem ältere Menschen häufiger leiden - äussert sich unter anderem durch Appetitlosigkeit und ungewolltem Gewichtsverlust, allgemeiner Muskelschwäche, Kopf- und anderen Schmerzen. Durch starken Natriumverlust kann es zur Bewusstseinstrübung oder Bewusstlosigkeit und zu Krampfanfällen kommen. Solche Zustände können lebensbedrohlich sein.
Zu einem erhöhten Natriumverlust kommt es insbesondere bei Brech-Durchfall, durch sehr starkes Schwitzen, bei Verbrennungen, Verletzungen, bei Operationen sowie durch verschiedene Erkrankungen der Nieren. Auch durch bestimmte Medikamente kann es zu einem erhöhten Natriumverlust und damit zu Natriummangel kommen.
Zwischen 1999 und 2004 nahmen 14'697 Personen an der National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES) teil. Die Forscher wollten wissen, wie stark Natriummangel in der Allgemeinbevölkerung verbreitet ist und wie sich ein Natriummangel auf die Sterblichkeit auswirkt.
Fast zwei Prozent der Teilnehmer litten an Natriummangel. Frauen waren häufiger betroffen als Männer und ältere Personen häufiger als jüngere. Bei Patienten mit folgenden Erkrankungen war ein Natriummangel ebenfalls häufiger als ohne solche Krankheiten: Bluthochdruck und andere Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes und Schlaganfall. Krebs, eine chronische Lungeneerkrankung (COPD) oder eine psychiatrische Störung gingen ebenfalls häufiger mit einem Natriummangel einher.
Es zeigte sich, dass Personen mit Natriummangel während der Beobachtungszeit dreimal häufiger starben. Auch nach Berücksichtigung anderer Faktoren, die einen Einfluss auf das Sterberisiko haben (Raucherstatus, andere Krankheiten, Versicherungsstatus) war das Sterberisiko mit Natriummangel immer noch um das doppelte erhöht.
Ein Natriummangel erhöht das Sterberisiko unabhängig von Geschlecht, Alter und Erkrankungen, schlussfolgern die Forscher aus den Ergebnissen.
20.01.2014