Nervenwurzel-Reizsyndrom am Hals: Halskragen und Physiotherapie helfen
Forscher verglichen verschiedene Therapiemethoden bei Beschwerden durch Reizung der Nervenwurzel an der Halswirbelsäule. Sie konnten belegen, dass das Tragen einer Halskrause sowie gezielte Physiotherapie die besten Resultate brachten.
Typische sind ausstrahlende Schmerzen vom Hals in den Arm und allenfalls sogar Gefühlsstörungen oder Lähmungen des betroffenen Arms. Die Beschwerden können einen chronischen Verlauf nehmen und zu Dauerschmerzen führen. Bis heute ist unklar, ob Patienten mit einem Nervenwurzel-Reizsyndrom am meisten von einer Ruhigstellung mittels Halskrause, von Physiotherapie oder von täglicher Aktivität zu Hause - soviel die Beschwerden zulassen - profitieren.
205 Patienten mit Symptomen und deutlichen Zeichen eines Nervenwurzel-Reizsyndroms an der Halswirbelsäule (HWS), seit maximal einem Monat, nahmen an der Studie teil.
Ein Teil der Patienten trug einen halbharten Halskragen während 3-6 Wochen; ansonsten war Schonung angesagt. Eine zweite Gruppe bekam zweimal wöchentlich insgesamt 12 Sitzungen Physiotherapie (inklusive Übungen zu Hause) und die dritte Gruppe führte einfach ihre täglichen Aktivitäten - soviel die Beschwerden zuliessen - ohne besondere Massnahmen, weiter (=wait and see-Gruppe). Gleichzeitig bekamen alle Teilnehmer Schmerzmittel oder wenn notwendig Opiate. Der Verlauf wurde anhand einer speziellen Skala und einem speziellen Index zur Beurteilung der Arm- und Nackenschmerzen in den ersten sechs Wochen gemessen und bewertet.
Das Tragen eines halbharten Halskragens plus Schonung während 3-6 Wochen sowie Phyisotherapie in Kombination mit Heimübungen reduzieren Arm- und Nackenschmerzen beim Nervenwurzel-Reizsyndrom an der Halswirbelsäule - gegenüber der “wait and see“ - Strategie - deutlicher.
19.11.2009