Neue Erkenntnisse zum Aids-Schutz

Längst ist bekannt, dass der zuverlässigste Schutz vor Aids beim Sex mit Gelegenheitspartnerinnen oder beim ersten Mal mit einer neuen Partnerin das Kondom ist. Nur, dieses Wissen wird zuwenig umgesetzt. Seit einigen Jahren wird das HI-Virus in der Schweiz und in Europa vor allem auf dem heterosexuellen Weg übertragen.

Die Forschenden der FHA untersuchten deshalb das Schutzverhalten bei heterosexuellen Männern in der Schweiz und suchten nach Erklärungen dafür. Befragt wurden 982 Männer im Alter zwischen 25 und 65 Jahren.

Wie es in einem Communiqué der FHA heisst, bestimmten mehrere Faktoren, ob ein Mann ein Kondom benütze: Der erste Faktor ist, welche Einstellung der Mann zum Kondom hat. Der zweite, ob er davon ausgeht, dass seine wichtigsten Bezugspersonen von ihm erwarten, dass er ein Kondom benutzt.

Der dritte Faktor ist, ob der Mann die Vorstellung hat, er könne das Kondom richtig einsetzen. Diese Faktoren zusammen beeinflussen die Absicht eines Mannes, ein Kondom beim Sex zu gebrauchen. Zusätzlich zu diesen bekannten Faktoren, haben die Forschenden einen vierten Faktor gefunden.

Dieser besagt, dass auch die Vorstellung eines Mannes, was das Richtige und Beste für seinen Körper ist, einen wichtigen Einfluss darauf hat, ob er sich gegen eine HIV-Infektion effektiv schützt. Wahrnehmungs- und Orientierungsmuster gegenüber dem eigenen Körper hätten einen wichtigen Einfluss auf die Absicht, ein Kondom einzusetzen.

Die Absicht bestimme dann das Handeln. Deshalb sei es für die Aids-Prävention wichtig, zu berücksichtigen, "welche körperbezogenen Orientierungsmuster ein Mann hat", schreiben die Autoren der Studie.

Das Forscherteam der Sozialen Arbeit der FHA stellt die Studie an der Welt-Aids-Konferenz vor. Sie findet vom 11. bis zum 16. Juli in Bangkok statt.