Neues Haarausfall-Gen entdeckt
Der Risikofaktor für den genetischen Haarausfall ist das Chromosom 20. Haarausfall kann demnach sowohl über den Vater als auch über die Mutter vererbt werden.
Dem neuen genetischen Risikofaktor auf die Spur kamen unabhängig voneinander zwei Forschergruppen, die eine mit Beteiligung des Lausanner Universitätsspitals. Der Genabschnitt liegt auf dem Chromosom 20 und kann daher sowohl über den Vater als auch über die Mutter vererbt werden.
Ein vor drei Jahren entdecktes Risikogen hingegen wird nur über die Mutter weitergegeben - und zeigt so auf, weshalb der Haarwuchs eines Mannes oft nach dem seines Grossvaters mütterlicherseits gerät. Das nun gefundene Gen hingegen erklärt ähnliche Behaarungen bei Vater und Sohn.
Gentests in Lausanne
Das Team mit Forschern aus Grossbritannien, Island, Holland und der Schweiz wertete das Ergut von 578 Männern mit Glatze und 547 Kontrollprobanden aus Lausanne aus und stiess dabei auf die neue Genvariante. Um den Verdacht zu bestätigen wurden darauf weitere rund 3'000 Freiwillige aus Island, Holland und Grossbritannien untersucht.
Laut den Forschern stellte sich heraus, dass jeder Siebte der Probanden aus Lausanne entweder den neu entdeckten, oder den schon länger bekannten Risikofaktor für Haarausfall in seinem Erbgut trägt. Kommen beide zusammen vor, steigt die Wahrscheinlichkeit, früh im Leben eine Glatze zu bekommen, um das Siebenfache an.
Glatze und Gesundheitsprobleme
Wie die neu entdeckte Genvariante den Stoffwechsel des Haares genau beeinflusst, ist laut den am Sonntagabend in der Online-Ausgabe des Fachmagazins "Nature Genetics" publizierten Ergebnissen der beiden Forschungsgruppen noch völlig unklar. Die Ursache für eine Glatze ist laut Wissenschaftlern zu 80 Prozent vererbt.
Die Suche nach den genetischen Wurzeln gilt nicht bloss aus ästhetischen Gründen als wichtig. Mit dem Verlust der Haare gehen häufig auch gesundheitliche Probleme wie Übergewicht, Herzerkrankungen, Bluthochdruck und Diabetes einher.
13.10.2008 - dzu