Niedrig dosiertes Aspirin senkt Sterblichkeit durch Krebs um einen Viertel
Die tägliche Einnahme von Aspirin senkt das Risiko für Dickdarmkrebs nachweislich, wie kürzlich nachgewiesen wurde. Eine Studienanalyse zeigt nun, dass Aspirin auch die Zahl der Todesfälle durch andere bösartige Tumoren verringert.
Auch für die Darmkrebsprävention durch ASS gibt es Belege. Angaben zur Gesamtsterblichkeit durch Krebserkrankungen insgesamt konnten bis heute jedoch keine gemacht werden.
Die Analysten untersuchten nun Daten von über 25'000 Patienten, welche in Studien zur Vorbeugung von Herz-Gefässerkrankungen mindestens vier Jahre lang entweder niedrig dosiertes Aspirin® oder Placebo einnahmen.
In 8 Studien traten bei 25’570 Personen 674 Krebs-Todesfälle auf. Das Risiko, innerhalb von 20 Jahren an Krebs zu sterben, was unter Aspirin® um mehr als 20% geringer als unter Placebo. Allerdings musste Aspirin® über mehrere Jahre hinweg eingenommen werden. Bei Krebserkrankungen an der Speiseröhre, Bauchspeicheldrüse, Gehirn oder Lunge trat die schützende Wirkung erst nach 5 Jahren ein; bei Krebs im Magen-Darmtrakt nach 10 Jahren und bei Prostatakrebs nach 15 Jahren.
Die lang dauernde Einnahme von ASS senkte die Zahl der Todesfälle wegen Prostatakrebs in 20 Jahren um 15%, wegen Lungenkrebs um 30%, wegen Darmkrebs um 40% und wegen Krebs an der Speiseröhre um 60%.
Die Autoren stellten auch fest, dass die vorbeugende Wirkung unabhängig von der Aspirindosis® war (ab 75mg aufwärts) und mit zunehmendem Alter anstieg.
Wer nun denkt, sich mit Aspirin®-Einnahmen auf eine einfache Art vor Krebs schützen zu können, muss bedenken, dass bei ASS immer die Gefahr tödlicher Magendarmblutungen besteht. Dieser Nachteil kann den Vorteil einer krebsvorbeugenden Wirkung wieder aufheben.
Eine Empfehlung zur Einnahme von ASS für die Gesamtbevölkerung ab dem 40. oder 50. Lebensjahr, wie sie vom Studienautor bei der Vorstellung der neuesten Ergebnisse angeregt wurde, wird in nächster Zeit eher nicht zu erwarten sein.
08.12.2010