Niedriges Herz-Kreislaufrisiko dank glücklicher Ehe
Das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen oder Stoffwechselerkrankungen (z.B. Diabetes) scheint bei Menschen, die in einer harmonischen Partnerschaft leben, viel kleiner zu sein. Chronische Unzufriedenheit scheint das Krankheitsrisiko anzuheben.
Das metabolische Syndrom ist eine Kombination aus Übergewicht, Bluthochdruck, erhöhten Cholesterin- und Blutzuckerwerten. Diese Kombination stellt einen bedeutenden Risikofaktor für Herzkreislauferkrankungen, einen Schlaganfall oder auch eine Zuckerkrankheit (Diabetes) dar.
Mittels Fragebögen mussten die Frauen über ihre Zufriedenheit in der Partnerschaft Auskunft geben. Es zeigte sich, dass glücklich liierte Frauen ein drei- bis fünffach niedrigeres Risiko für die Entwicklung eines metabolischen Syndroms zeigten. Frauen, die in ihrer Ehe unzufrieden waren, geschiedene und verwitwete Frauen hingegen zeigten ein gesteigertes Risiko für die oben beschriebenen Erkrankungen.
Allein eine glückliche Ehe scheint dennoch kein Garant für eine gute Gesundheit zu sein. So konnte bei Singles und bei mässig zufriedenen Ehefrauen im Vergleich zu den sich als „glücklich“ bezeichnenden Ehefrauen praktisch kein gesundheitlicher Unterschied festgestellt werden.
Das erhöhte Risiko, ein metabolisches Syndrom zu entwickeln, blieb bei unglücklich Verheirateten und Witwen auch bestehen, nachdem andere Risikofaktoren wie Alter, Bildung, Rauchen, körperliche Aktivitäten, Neigung zu Depressionen oder Angstsymptome mitberücksichtigt wurden.
Die Wissenschaftler folgerten daraus, dass eine unglückliche Partnerschaft oder der Verlust des Partners durch Tod chronischen Stress verursache, der wiederum zur vermehrten Ausschüttung von Stresshormonen führt. Zu viele Stresshormone beeinflussen mit der Zeit den Fett- und Zuckerstoffwechsel.
Zum Schluss führten die Wissenschaftler an, dass früheren Studien zufolge verheiratete Männer ebenfalls ein geringeres Herz-Kreislauf-Risiko aufweisen als Junggesellen. Bei Frauen hingegen scheine die Ehe allein keinen Schutzfaktor darzustellen. Viel wichtiger sei offenbar, ob die Partnerschaft Harmonie oder Unglück beschere.
Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift „Archives of Internal Medicine“ veröffentlicht.
25.05.2005