NordicWalking stärkt das Herz-Kreislaufsystem auch bei Herzkrankheiten
Laufen ist gut, Laufen mit Stöcken ist besser – so umschreiben Experten die Wirkung von Nordic Walking am Kongress der Heart Failure Association in Belgrad. Es scheint, dass die zusätzliche Muskelarbeit die Herzgesundheit verbessert – und damit auch insbesondere für Menschen mit einer leichten Herzschwäche geeignet, so die Experten.
In Labortests wurde nun die Wirkung des Gehens auf Herz und Atmung an 24 Patienten geprüft. Die Hälfte der Teilnehmer litt unter einer Herzschwäche und die zweite Hälfte nicht.
Die Teilnehmer gingen auf dem Laufband während 6 Minuten bei einer Laufgeschwindigkeit von fünf Kilometern pro Stunde, mit oder ohne Walking Stöcken.
Gleichzeitig wurden mehrere Gesundheitswerte gemessen. Verglichen mit Laufen ohne den Stöcken, wiesen beide Gruppen - sowohl die Gesunden wie auch jene mit Herzschwäche - beim Laufen mit Stöcken bessere gesundheitliche Werte auf: Bessere Werte bei der aufgenommenen Sauerstoffmenge und der ausgestossenen Kohlendioxidmenge (sogenannter Atmungsquotient), bessere Herzschlagspitzenwerte und bessere Blutdruckwerte. Der Stockeinsatz bewirkte auch, dass sowohl die gesunden wie auch die herzkranken Teilnehmer weniger rasch ermüdeten.
Die Empfehlung von den polnischen Forschern, Nordic Walking in das Reha-Programm von Herzpatienten aufzunehmen, wird auch von Sportmedizinern unterstützt: Nordic Walking wirke wie ein Blutdruckmedikament, solange es im gesundheitsfördernden Rahmen ausgeführt werde, so ein Sportmediziner gegenüber Pressetext. Den gleichen Effekt hätten auch Treppensteigen, Radfahren und ähnliche Sportarten, die ebenfalls die Herzgesundheit fördern würden.
Den Vorteil von Nordic Walking gegenüber normalem Gehen sehen die Forscher in der zusätzlichen Muskelarbeit des Oberkörpers und der Arme. Mit Stöcken könne sogar langsamer gegangen werden, um denselben Effekt zu erzielen. Auch würden bei gleicher Belastung die unteren Gelenke durch den Stockeinsatz deutlich besser geschont. Beim Laufen ohne Stöcke würden häufig auch bei Gesunden nach längerem Gehen die Hände anschwellen und die Nackenspannung nehme deutlich zu.
Insbesondere Herzpatienten, die neu mit dieser Sportart beginnen möchten, sollten aber zuerst ihren Gesundheitszustand und vor allem das Herz bei ihrem Arzt untersuchen lassen. Das sei notwendig, um die optimale Intensität und Dosierung des Gehens und der Bewegung auf den Patienten abzustimmen, so die einhellige Meinung der Experten.
04.06.2012