Operation nach Kreuzbandriss nicht zwingend
Aus Angst vor Instabilität und damit verfrühter Abnützung des Gelenkknorpels (Knie-Arthrose) wird ein gerissenes vorderes Kreuzband bei jungen Leuten meistens rasch operiert. Eine Studie zeigt nun, dass eine Rehabilitation mit Operation nur dann, wenn notwendig, eine gute Therapiealternative darstellt.
Von 62 Patienten in Gruppe 1 wurden alle bis auf einen operiert. Von den 59 primär ohne Operation Therapierten beanspruchten 23 einen operativen Kreuzbandersatz im Verlauf. Die Veränderungen von Schmerzen, anderen Symptomen, Funktion und Lebensqualität zwischen Studienbeginn und 2 Jahren danach waren in den beiden Gruppen praktisch identisch (39.2 Punkte gegenüber 39.4 Punkte in einer Skala von 0 bis 100). Nebenwirkungen traten in beiden Therapiegruppen gleich viele auf.
Fazit der Autoren: Eine primär abwartende Therapie mit Rehabilitation und Operation nur bei Bedarf ist bei jungen, aktiven Erwachsenen mit einem Riss des vorderen Kreuzbandes dem primär operativen Vorgehen nicht unterlegen. Bei weniger als der Hälfte der Patienten war innerhalb von 2 Jahren eine Operation notwendig.
22.07.2010