Orange Bananen gegen Vitamin-A-Mangel
Eine Bananensorte aus Mikronesien, welche eher einer dicken Karotte ähnlich sieht, ist sehr reich an einer Vitamin-A-Vorstufe. Die Forscher hoffen, dass Kinder damit vor Vitamin-A-Mangel und einer daraus resultierenden Erblindung geschützt werden können.
Aufgrund ihres leuchtend orangen Fleisches als "Karat" tituliert, ist die ungewöhnliche Banane in Mikronesien über Jahrhunderte benutzt worden, um Säuglinge abzustillen und auf normale Nahrung umzustellen. Heute wird sie jedoch kaum mehr gegessen, weil importierte Nahrungsmittel viel populärer geworden sind.
Das sollte sich nun wieder ändern. Eine Untersuchung, die vom Landwirtschaftsministerium von Pohnpei, einer mikronesischen Insel, gesponsert worden ist, hat herausgefunden, dass "Karat" ungewöhnlich reich an Beta-Karotin ist, das der Körper zu Vitamin A umwandeln kann.
Man hofft jetzt, dass die routinemässige Verteilung von orangen Bananen an Kinder mit Vitamin-A-Mangel verschiedene Erblindungformen verhindern kann.
Mikronesische Forscher untersuchten 21 Sorten von Bananen mit gelbem, orangen oder roten Fleisch, was auf ein hohe Carotinoidkonzentration hinweist.
Sie kamen zum Schluss, dass 15 dieser Sorten genug Carotinoide enthielten, um den täglichen Bedarf an Vitamin A zur Hälfte zu decken. "Karat" war die vielversprechendste Sorte, sie hatte 25 mal so viel Beta-Karotin wie die traditionelle Cavendish-Banane. Durch das Kochen von "Karat" werden dem Körper besonders viele Carotinoide zugeführt, die Frucht kann aber auch roh gegessen werden.
14.07.2004