Osteoporose: Keine ''alte Frau''-Krankheit
Osteoporose gehört laut WHO zu den häufigsten chronischen Erkrankungen weltweit. Allein in der Schweiz muss jede zweite Frau und jeder dritte Mann im Laufe seines Lebens mit einem osteoporosebedingten Knochenbruch rechnen, wie die Womenshaelth-Initivative schreibt.
Dadurch verursacht Osteoporose mehr Spitaltage als andere Krankheiten wie Diabetes, Herzinfarkt oder Brustkrebs und ist daher mit erheblichen Gesundheitskosten verbunden.
Zunächst ein paar Zahlen zur Volkskrankheit Osteoporose
Bereits mit 35 Jahren überwiegt der Knochenabbau gegenüber dem Knochenaufbau. Regelmässige körperliche Aktivitäten, genügend Kalziumaufnahme über die Ernährung sowie ausreichende Vitamin-D-Zufuhr helfen bereits sehr gut, Knochenabbau zu verringern und zu verlangsamen.
Folgende Risikofaktoren beschleunigen den Knochenabbau zusätzlich: Bettlägerigkeit, chronische Erkrankungen wie Krebs, Atemwegs-, Magen-Darm- Gelenkerkrankungen, übermässiger Nikotin-, Alkohol- und Kaffeekonsum, bestimmte Medikamente (z.B. Kortison), eine frühe Menopause, Untergewicht, exzessiver Sport, genetische Disposition etc. Allerdings: Zu zwei Dritteln ist die maximale Knochenmasse in den Genen festgelegt. Diese gilt es wenn immer möglich zu erhalten. Der gesunde Lebensstil wirkt hier präventiv.
Epidemische Ausmasse
Leider befürchten Experten bis zum Jahr 2050 einen massiven Anstieg bei den Osteoporose-Kranken.: Dreimal so viele Männer werden darunter leiden und bei Frauen werden doppelt so viele Hüftbrüche als heute verzeichnet werden.
Früher galt die Osteoporose als Krankheit der „alten Frau“, da sie sehr häufig bei Frauen in den Wechseljahren auftritt, da die verminderte Östrogenproduktion den Knochenabbau erhöht. Aber Osteoporose tritt auch bereits bei jungen Frauen auf. Grund: Zyklusstörungen, Untergewicht (vor allem bei Magersucht) oder auch chronische Magendarmerkrankungen (Zöliakie). Auch bei Männern wird viel häufiger Osteoporose diagnostiziert, als bisher angenommen. Schuld ist häufig der schlechter Lebensstil oder die genetische Disposition.
Da Osteoporose anfänglich keine Schmerzen verursacht, ist nicht die Krankheit selber das Hauptproblem, sondern deren Folgen.
Und die Folgen: Schenkelhals-, Wirbel- und Vorderarmfrakturen - durch Unfall oder spontan ausgelöst – sind nicht nur für Betroffene belastend. Denn: Solche Brüche erfordern meist einen längeren Spitalaufenthalt (im Schnitt 18 Tage).
Zunahmen der Hospitalisationen wegen den Folgen der Osteoporose
In der Schweiz nahm die Zahl der Hospitalisierungen in Folge osteoporosebedingten Knochenbrüchen zwischen 2000 und 2007 bei Frauen um 4.2% und bei Männern um 4.6% zu.
Damit stieg die wirtschaftliche Belastung der Gesundheitskosten bei der stationären medizinischen Behandlung von Osteoprose-Erkrankungen von 223 Mio. auf 285 Mio. Franken an. Nicht gerechnet sind hier die Kosten für Nachbetreuung, Rehabilitation, externe Pflege oder Mobilitätsbehinderungen.
08.11.2011