Osteoporoseerkennung leicht gemacht
Wissenschafter haben ein Verfahren für einen Osteoporosetest entwickelt, der einfach auf der Untersuchung des Fingernagels eines Patienten beruht.
Fingernägel und Knochen enthalten eine entscheidende Verbindungssubstanz, die ihre Festigkeit beeinflusst. Das Team um Wissenschafter der University of Limerick geht davon aus, dass geringe Werte dieser Substanz im Fingernagel auch auf geringe Werte im Knochen hinweisen.
Ihr Test biete eine kostengünstige und leicht zugängliche Möglichkeit, um festzustellen, ob weitere Untersuchungen erforderlich sind. Das Verfahren wurde für die Medical Futures - Innovation Awards nominiert, deren Gewinner laut BBC gegen Ende des Jahres bekannt gegeben werden.
Der Wissenschafter Mark Towler untersuchte die Eigenschaften von Fingernägeln und Knochen. Er führte Tests mit Proben von zehn Personen mit und zehn Personen ohne Osteoporose durch. Es zeigte sich, dass die Werte der Disulfidverbindung, die für die Verbindung eines Proteinmoleküls mit dem anderen erforderlich ist, bei Menschen mit Osteoporose geringer sind.
Bei Fingernägeln ist diese Verbindung für die Bindung des Keratins erforderlich, das den Nägeln ihre Stärke verleiht. In der Folge untersuchten die Wissenschafter weitere 200 Personen, bei denen ebenfalls Scans der Knochen durchgeführt wurden. Dabei stimmten die Ergebnisse der Scans mit geringen Werten der Disulfidverbindung überein. Die Wissenschafter suchen derzeit nach weiteren Finanzierungsmöglichkeiten zur Fortsetzung ihres Projekts. Sie wollen herausfinden, welche Werte der Disulfidverbindung auf ein Osteoporoserisiko oder auf eine bereits bestehende Erkrankung hinweisen.
12.07.2005