Ozonwerte per SMS
Menschen, die unter hohen Ozonwerten leiden, können sich per SMS frühzeitig über die Werte informieren. Lesen Sie hier, welche Ozonwerte „gut oder „genügend“ sind und warum sich Menschen auch bei normalen Werten krank fühlen können.
Wer mit den regelmässigen Ozonwert-Überschreitungen an heissen Sommertagen Probleme hat, kann sich künftig warnen lassen. Der Zürcher Gesundheits- und Umweltschutz schickt bei Überschreitungen jeweils gratis ein SMS.
Das Abo für den SMS-Service kann über die Internet-Adresse www.ugzh.ch bestellt werden, wie der städtische Gesundheitsdienst mitteilte.
Gesunde Menschen könnten zwar bei Ozonwert- Überschreitungen noch problemlos ins Freie; sie sollten aber den Sport wenn möglich auf den Morgen verlegen, heisst es in der Mitteilung weiter.
Ozon o.k.?-Eine Aktion der Schweizerischen Lufthygiene-Fachleute
Es handelt sich hier um eine gemeinsame Aktion des Cercl'Air (Schweizerische Gesellschaft der Lufthygiene-Fachleute), der kantonalen Luftreinhalte-Fachstellen und des BUWAL (Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft) mit der Absicht der breiten Bevölkerung sämtliche relevanten Informationen zum Thema Ozon zur Verfügung zu stellen.
Hier ein Auszug aus der Lufreinhalteverordnung der Cercl'Air:
„Die Luftreinhalteverordnung (LRV) toleriert jährlich nur eine einzige Überschreitung des Stundenmittelwerts von 120 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter (120 µg/m3). Wird dieser Grenzwert nicht überschritten, ist die Luftqualität „gut oder genügend“, und die menschliche Gesundheit wird nicht oder kaum beeinträchtigt. Liegt der Wert jedoch höher, ist mit Beeinträchtigungen zu rechnen:
- 120-180 µg/m3: „Deutliche Belastung“. Bei empfindlich reagierenden Personen sind Schleimhautreizungen von Auge, Nase und Hals wahrscheinlich. Bei körperlicher Anstrengung im Freien haben Kinder, Jugendliche und empfindlich reagierende Erwachsene eine geringe Verminderung der Lungenfunktion zu erwarten.
- 180-240 µg/m3: „Hohe Belastung“. Die Wahrscheinlichkeit für Schleimhautreizungen ist erhöht. Bei körperlicher Anstrengung im Freien kann bei Kindern, Jugendlichen und empfindlich reagierenden Erwachsenen die Lungenfunktion um 5 bis 10% reduziert werden.
- Über 240 µg/m3: „Sehr hohe Belastung“. Die Wahrscheinlichkeit für Reizungen der Schleimhäute ist stark erhöht. Bei körperlicher Anstrengung im Freien ist die Lungenfunktion in der gesamten Bevölkerung im Durchschnitt um 15% reduziert. Die Lungen von empfindlich reagierenden Personen können in ihrer Funktion sogar um 30% oder mehr vermindert sein.“
Neues Krankheitsbild: Toxikopie
Zu viel Ozon in der Luft macht Menschen krank, das ist bekannt. In den letzten Jahren beschreiben aber Wissenschaftler ein neues Phänomen - die Toxikopie-, das dem Krankheitsbild bei zu hoher Ozonbelastung gleicht: Menschen leiden dann an Augenreizung, Schluckbeschwerden, erschwerter Atmung, Kopfschmerzen, Schlaffheit und Kreislaufbeschwerden, auch wenn die Ozonwerte gar nicht erhöht sind.
Hier warnen die Wissenschaftler, diese Menschen als Hypochonder zu bezeichnen. Die Symptome sind genau so ernst zu nehmen und sind solchen mit einer Vergiftung vergleichbar.
Die Toxikopie stellt einen vorbeugenden Schutzmechanismus dar, der bei Menschen von unterschiedlicher Rasse, unterschiedlichem Alter, Geschlecht und Bildungsgrad nachgewiesen werden konnte. Die Wissenschaftler vermuten, dass Umweltängste in Zukunft zu einer Verstärkung des Phänomens führen können.
ZH: Städtischer Gesundheitsdienst: www.ugzh.ch
Ozondaten per SMS: www.ozonok.ch/vorlage/belastung2.htm
18.05.2004