Palliative Care - was ist das?
Für Menschen mit unheilbaren, fortgeschrittenen Erkrankungen stehen am UniversitätsSpital Zürich seit 1. Januar 2012 neu acht Einzelzimmer zur Palliative Care zur Verfügung.
Was bedeutet Palliative Care?
Gemäss der Weltgesundheitsorganisation WHO geht es bei Palliative Care darum, die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten mit einer lebensbedrohlichen Krankheit sowie die Lebensqualität ihrer Angehörigen zu verbessern. Dies wird erreicht, indem Schmerzen und andere körperliche Symptome sowie psychosoziale und spirituelle Probleme frühzeitig erkannt und angemessen behandelt werden.
Um welche Krankheiten geht es?
Palliative Care hilft Menschen mit Tumorerkrankungen oder anderen schwer verlaufenden und chronischen Erkrankungen, z. B. neurologischen Leiden, schweren Erkrankungen der inneren Organe (wie Herz, Leber, Lunge und Nieren). Ausserdem unterstützt Palliative Care mehrfach kranke betagte Menschen, psychisch kranke Menschen, Menschen auf einer Intensivstation, behinderte Menschen und chronisch kranke Menschen.
Wann wird Palliative Care eingesetzt?
Palliative Care beginnt, wenn eine Heilung nicht mehr möglich ist. Ziel der Therapie ist es, die Lebensqualität des Patienten und seiner Angehörigen zu erhalten und zu verbessern.
Wer arbeitet im Palliative Care Team?
Involviert in die Therapie sind neben Ärzten und Pflegenden auch Fachleute für Physiotherapie, Psychoonkologie, Ergotherapie und Ernährungsberatung. Unterstützt werden sie vom Sozialdienst, von Seelsorgern und von Freiwilligen.
Bedeutet Palliative Care, dass die Krankheit nicht mehr behandelt wird?
Palliative Care bedeutet nicht, dass Patienten nicht mehr behandelt werden. Es wird für jeden einzelnen Patienten sorgfältig geprüft, welche Therapie hilfreich ist. Bei diesen Entscheidungen werden die Prioritäten der Patientinnen und Patienten und Angehörige besonders einbezogen.
Was kann Palliative Care anbieten, wenn die medizinische Behandlung keinen Nutzen mehr bringt?
Wenn eine Behandlung der Krankheit nicht mehr möglich oder nicht mehr sinnvoll ist – oder nicht mehr gewünscht wird – arbeitet Palliative Care an der Verbesserung der Lebensqualität.
Was ist der Unterschied zwischen einem Kompetenzzentrum Palliative Care und einem Hospiz?
Kompetenzzentren für Palliative Care gibt es innerhalb eines Akutspitals oder als Hospiz. Im Akutspital behandelt ein spezialisiertes Team die Patienten für eine begrenzte Zeit. Ein Teil der Patientinnen und Patienten stirbt in dieser Zeit. Ein Teil kann nach Hause entlassen werden und erhält anschliessend ambulante Unterstützung (Spitex, Onko-Spitex, Hausarzt). Für einen weiteren Teil muss eine Institution für die nachfolgende Betreuung gesucht werden. Ein Hospiz ist eine spezialisierte Institution, die palliative Betreuung anbietet, solange sie nötig ist, in der Regel bis zum Tod.
Welchen Patienten steht das Kompetenzzentrum Palliative Care am UniversitätsSpital Zürich zur Verfügung?
Die palliative Basisversorgung wird weiterhin vom betreuenden Team geleistet (z. B. von behandelnden Spezialisten, von behandelnden Abteilungen oder vom Hausarzt). Eine Zuweisung auf die Palliativstation ist angezeigt, wenn diese Basismassnahmen nicht ausreichen. Die Zuweisung ins Kompetenzzentrum Palliative Care kann von allen Abteilungen des UniversitätsSpitals Zürich, aber auch vom Hausarzt oder von anderen externen Kliniken erfolgen.
Kontakt: palliativecare@usz.ch
05.01.2012