Parkinson: Frühe Neurostimulation verbessert motorische Beschwerden
Bei Parkinson-Patienten verbessert die Neurostimulation im frühen Erkrankungsstadium die Lebensqualität deutlicher als die medikamentöse Behandlung allein, wie eine Studie belegt. Bis heute wurden nur langjährige Parkinson-Patienten mit starken Beschwerden mit Neurostimulation behandelt.
251 Patienten, im Schnitt 52-jährig und seit durchschnittlich 7.5 Jahren an Parkinson erkrankt, nahmen an der Studie teil. Alle Teilnehmer litten schon früh an motorischen Beschwerden wie Gangunsicherheit, Bewegungsstörungen, unkontrolliertes Zittern etc.
Für die Studie bekam die eine Hälfte der Patienten eine optimale medikamentöse Behandlung. Die andere Hälfte wurde zusätzlich zur medikamentösen Therapie mit Neurostimulation behandelt.
Die Beobachtung erfolgte während 2 Jahren. Die Forscher werteten anhand eines bestimmten Fragebogens die Lebensqualität der Patienten und anhand einer bestimmten Skala die Beschwerden aus.
Nach zwei Jahren zeigte die Neurostimulation deutliche Verbesserungen in der Lebensqualität. Die Lebensqualität der Patienten, die nur Medikamente erhielten, hatte sich hingegen leicht verschlechtert. Ebenso verbesserte die Neurostimulation die Bewegungsfähigkeit im alltäglichen Leben und reduzierte die Phasen von starken motorischen Einschränkungen.
Auch weitere für Parkinson typische Komplikationen (Appetitlosigkeit, Übelkeit/Erbrechen, Schlafstörungen, niedriger Blutdruck) konnten deutlicher reduziert werden als mit der medikamentösen Therapie allein.
Da es sich bei der Neurostimulation um einen neurochirurgischen Eingriff handelt, traten in dieser Gruppe erwartungsgemäss häufiger Nebenwirkungen auf. Diese blieben allerdings bis auf einen Fall (bleibende Narbenbildung) folgenlos.
Fazit der Autoren: Die frühzeitig eingsetzte Neurostimulation zusätzlich zur herkömmlichen medikamentösen Therapie verbessert motorische Beschwerden bei Parkinson-Patienten im Frühstadium deutlicher als die alleinige medikamentöse Therapie.
28.02.2013