Patientenprogramm hilft bei Schmerzen und Depressionen
Die Therapie mit Schmerzmitteln oder Antidepressiva gekoppelt mit Erkennung der Schmerztrigger, sportlichen Aktivitäten und/oder Entspannungsübungen helfen sowohl bei Schmerzen wie auch bei Depressionen.
Eine amerikanische Studie mit knapp 250 Patienten, die über Schmerzen im Bewegungsapparat (unterer Rücken, Hüfte, Knie) klagten und gleichzeitig an einer Depression litten, wurden in zwei Therapiearme eingeteilt: Eine Gruppe bekam die übliche Behandlung mit Schmerzmitteln und Antidepressiva.
Die zweite Gruppe erhielt nebste den Schmerzmitteln und Antidepressiva zusätzlich ein speziell für sie zugeschnittenes „Schmerzprogramm“. Dazu gehörte: Kennenlernen der Schmerzauslöser, sportliche Aktivitäten, Erlernen von Atem- und Entspannungstechniken sowie Kennenlernen der wichtigsten Faktoren für einen gesunden Schlaf (Schlafhygiene).
In der 1. bis 12 Woche ging es vorwiegend um die Behandlung der Depressionen. Dabei wurden auch Antidepressiva mit einer schmerzlindernden Wirkung eingesetzt.
In der zweiten Phase (Wochen 13-26) wurden jene Teilnehmer, die immer noch unter Schmerzen litten, im oben genannten Schmerzprogramm geschult. In Phase drei (Wochen 27 bis 52) mussten die Patienten das Erlernte selbständig fortsetzen. Eine Krankenschwester unterstützte die Teilnehmer per Telefon.
Resultat: Bei doppelt so vielen Patienten in der Gruppe mit speziellem Schmerzprogramm verbesserte sich die Depression (37% respektive 16%).
Viermal so viele Patienten waren nach 12 Monaten sogar von leichteren Depressionen geheilt (17% respektive 4%). Die Zahl der schweren Depressionen war nach einem Jahr ebenfalls geringer (68% respektive 40%).
Auf die Schmerzen hatte das zugeschnittene Schmerzprogramm ebenfalls einen positiven Einfluss: Nach 12 Monaten berichteten 47% über eine deutliche Linderung der Schmerzen, obwohl in beiden Gruppen gleich viele Schmerzmittel eingenommen wurden.
Die Studie wird weitergeführt. Dabei soll die Schmerzbehandlung optimiert und die Betreuung um eine Verhaltenstherapie ergänzt werden.
03.06.2009