Pestizide : Negative Auswirkung auf Baby-Entwicklung
Erstmals wurde der Zusammenhang zwischen dem Gebrauch von Pestiziden und der Grösse eines Neugeborenen nachgewiesen.
Laut einer Studie der Columbia Universität in New York bekamen junge Mütter mit einem hohen Anteil von Pestiziden im Blut kleinere Babys.
Die Pestizide wurden im Blut und in der Nabelschnur nachgewiesen. Bei Müttern, bei denen nur geringe Spuren von Pestiziden nachgewiesen wurden, waren die Neugeborenen bis zu einem halben Pfund schwerer und einem knappen Zentimeter grösser.
Das sei insofern interessant und beunruhigend, weil das Gewicht und die Grösse eines Neugeborenen Prognosen für die weitere körperliche und geistige Entwicklung sowie die Gesundheit des Kindes zu lasse, so die Projektleiterin Frederica Perera.
Das New Yorker Untersuchungsergebnis ist Teil einer Langzeitstudie, die sich mit den Auswirkungen verschiedenster Umweltgifte bei Mutter und Kind befasst und sich auf die Stadtteile Harlem und Washington Heights, also auf ärmlichere Gegenden, konzentriert. Die Vermutung liegt nahe, dass in diesen Gegenden "freizügiger" mit Umweltgiften umgegangen wird.
Es basiert auf einem Vergleich von 314 Babys. Von den Neugeborenen der Jahrgänge 1998 bis 2000 gehörte etwa ein Drittel der Kategorie mit der höchsten Belastung an. Danach fiel dieser Anteil stark auf ein von 77 Babys in den Jahrgängen 2000, 2001 und 2002.
Die Gifte Chlorpyrifos und Diazinon wurden 2001 und 2002 in den USA für die Nutzung in Häusern verboten. Davor waren sie in Dutzenden Produkten gegen Kakerlaken, Ameisen und anderes Ungeziefer verkauft und von Kammerjägern versprüht worden.
Nach einem Bericht der «New York Times» hatten viele Kammerjäger allerdings schon vor dem offiziellen Verbot auf diese Substanzen verzichtet. In der Landwirtschaft dagegen kommen Chlorpyrifos und Diazinon mit Erlaubnis der US- Umweltschutzbehörde EPA weiterhin zum Einsatz.
24.03.2004