Plötzlicher Kindstod - viele Babys schlafen falsch
Das Kindlein in der Heukrippe in Bethlehem wäre kaum an Kindstod gestorben. Dafür war die Schlafsituation für den Säugling der Überlieferung nach, zu unbequem. Amerikanische Forscher interessierte die Schlafsituation von Babys in den USA und befragten dazu fast 20‘000 Väter und Mütter.
Etwas vom schrecklichsten was Mütter und Väter passieren kann: Abends schläft der Säugling selig ein, morgens erwacht er nicht mehr.
Man weiss heute, dass es viele Faktoren gibt, die das Risiko für einen Säuglingstod erhöhen:
- Körperliche Ursachen des Babys (z.B. Infektionen)
- Frühgeburten und Leichtgeburten
- Zigarettenexposition
- Mehrlingsschwangerschaften oder kurze Intervalle zwischen Schwangerschaften u.v.m.
Einige dieser Ursachen für einen Säuglingstod können nicht oder nur schwer beeinflusst werden.
Zur richtigen Schlafsituation und damit zur Verminderung des Risikos für plötzlichen Kindstod können Eltern aber vieles beitragen:
- Babys nicht im elterlichen Bett schlafen lassen
- Schlafzimmer nicht überheizen
- Harte Schlafunterlage, keine Kissen oder dicke Decken
- Auf Kuscheltiere sowie auf Fellunterlagen verzichten
- Baby in Rückenlage legen
Nach der telefonischen Befragung zwischen 1993 und 2010 der fast 20‘000 frischgebackenen Mütter und Väter aus den USA zeigt sich, dass viele Eltern nicht wissen, wie man Babys richtig schlafen legt oder sie halten die Empfehlungen aus verschiedenen Gründen nicht ein.
Viele Säuglinge schlafen nach wie vor im elterlichen Bett – insbesondere bei ganz jugendlichen Eltern, kam dies häufig vor. Rund die Hälfte der Säuglinge bekommen Kissen und Kuscheltiere ins Bett gelegt. Zur seitlichen Abgrenzung des ''Nestes'' werden auch häufig Stillhilfen genutzt. Risikofördernd aber immer wieder genutzt, sind Schaffelle. Schaffelle erhöhen aber das Erstickungsrisiko, so die Forscher.
Ein Grund dafür sei, dass junge Eltern oft von Verwandten und Freunden Kuscheltiere und Kissen bekommen, die sie dann aus einem falschen Verpflichtungsgefühl heraus nutzen. Aber auch die Werbung trage viel zum falschen Verhalten der Eltern bei, so die Forscher: Sie entdeckten, dass mehr als zwei Drittel der US-Eltern- und Frauenmagazine Babys teilweise in falschen Schlafsituationen - im elterlichen Bett, mit schönen Kissen, Kuscheltieren etc. – abbilden. Dies könne natürlich auch dazu führen, dass Eltern das Gefühl bekommen, so sei es richtig.
Stattdessen empfehlen Mediziner, Babys bis zum ersten Lebensjahr zwar im elterlichen Schlafzimmer schlafen zu lassen, aber im eigenen Bett, auf einer festen Matratze und ohne Kissen. Anstelle einer Decke könne es in einen babygerechten Schlafsack oder Strampler gelegt werden.
02.12.2014