Pneumokokkenimpfung bei Risikogruppen empfohlen
Der Schweizerische Impfplan 2014 ist erschienen. Die wichtigste Neuerung ist, dass die allgemeine Impfempfehlung für Personen ab 65 Jahren sistiert wird. Stattdessen wird eine gezieltere Impfung chronisch Kranker empfohlen.
Der für Kleinkinder empfohlene konjugierte Pneumokokkenimpfstoff Prevenar 13 (PCV13) hat sich bei dieser Personenkategorie als sehr wirksam und sicher erwiesen. Aufgrund der heutigen wissenschaftlichen Kenntnisse haben das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) beschlossen, ab 2014 die Empfehlung zur Pneumokokkenimpfung mit diesem Impfstoff auf die chronisch Kranken jeden Alters auszudehnen, die einem erhöhten Risiko für invasive Pneumokokkenerkrankungen (IPE) ausgesetzt sind.
Dafür wird die Basis-Pneumokokkenimpfung für alle Personen ab 65 Jahren nicht mehr empfohlen. Die Prävalenz der Risikofaktoren, die für eine invasive Pneumokokkeninfektion prädisponieren, nimmt in der Bevölkerung mit dem Alter zwar zu, aber die bisherige Impfempfehlung hat weder in der Schweiz noch in anderen Ländern zur Abnahme der IPE in dieser Bevölkerungsgruppe geführt. Deshalb wird der Schwerpunkt künftig auf die gezielte Impfung von Personen gelegt, die effektiv spezifische Risikofaktoren aufweisen.
Pneumokokken (Streptococcus pneumoniae) sind Erreger schwerer bakterieller Infektionen (Pneumonien, Bakteriämie, Sepsis, Meningitis). In der Schweiz werden pro Jahr etwa 1000 Fälle invasiver Infektionen mit Pneumokokken gemeldet. Diese treten meist in Form einer Pneumonie, seltener als Blutvergiftung oder Meningitis auf. Von diesen Erkrankungen, die schwerwiegend sein können, sind in etwa 60 % der Fälle Personen mit bekannten Risikofaktoren betroffen. Etwa 100 Erkrankte sterben jedes Jahr, wobei 80 % davon über 65 Jahre alt sind.
Die Empfehlung zur ergänzenden Pneumokokkenimpfung aller Kinder unter fünf Jahren besteht unverändert weiter. Die Kosten bei Personen über fünf Jahren werden derzeit nicht von der obligatorischen Krankenpflegeversicherung übernommen.
Der Schweizerische Impfplan, der vom BAG in Zusammenarbeit mit der EKIF erstellt wird, wird regelmässig aktualisiert und dem Stand der wissenschaftlichen Kenntnisse sowie der epidemiologischen Situation angepasst.
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17.02.2014