Psychotische Erkrankung: Familiärer Einbezug bei Therapie besser als Standardbehandlung
Eine dänische Studie untersuchte den Effekt einer integrierten Behandlung, mit Einbezug von Familie und Hilfe beim Umgang mit der Erkrankung, bei Patienten mit ersten Anzeichen einer psychotischen Erkrankung.
Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen geteilt: Eine Gruppe erhielt für zwei Jahre, nebst der Standardbehandlung, zusätzliche eine spezielle Patientenbetreuung zu Hause mit Integration der Familie. Die andere Gruppe erhielt keine solche zusätzliche Betreuung und wurde in einer Klinik betreut (keine Hausbesuche, keine Familienbeteiligung).
Nach einem, respektive zwei Jahren wurden vorhandene psychotische Symptome und negative Symptome ( Antriebs-, Willensschwäche, innere Leere, Depressionen) beurteilt und anhand spezieller Bewertungskriterien gemessen (0: keine Symptome, 5: schwere Symptome).
Resultate
Bei den Teilnehmern, die eine zusätzliche Patientenbetreuung erhielten, waren nach einem Jahr weniger psychotische und weniger negative Symptome festzustellen, als bei den Patienten, die nur standardmässig behandelt wurden.
Nach zwei Jahren war die Differenz zu Gunsten der Teilnehmer mit integrierten Behandlung noch grösser. Diese litten deutlich weniger häufig an Zusatzerkrankungen, waren therapietreuer und zufriedener als die Teilnehmer mit der Standardbehandlung.
Fazit der Autorn
Bei der Behandlung von ersten Episoden eines psychotischen Leidens scheint die intensive Patientenbetreuung zu Hause und unter Einbezug der ganzen Familie, eine deutliche Verbesserung des Gesundheitszustandes zu bewirken.
21.09.2005