Pubertät und krebskranke Eltern - ein Dilemma für Jugendliche
Angehöriger Ablösung und Sicherheit sind Grundbedürfnisse von Jugendlichen. In krebsbetroffenen Familien kommen sie oft zu kurz. Die Krebsliga Schweiz bietet Rat und Hilfe.
Finanzielle und berufliche Sorgen, Angst vor Leiden und dem möglichen Tod: Die Themen, mit denen sich krebskranke Eltern beschäftigen, lasten schwer. Auch auf ihren Kindern. Diese brauchen ebenso Aufmerksamkeit wie die betroffene Person. Vor allem Jugendliche leiden in dieser schwierigen Zeit: Da sie bereits sehr vieles erfassen und formulieren können, wird oft erwartet, dass sie mit der Situation selbständig zurecht kommen. Doch der Schein trügt.
Gerade in dieser ohnehin steinigen und von Widersprüchen geprägten Phase der Ablösung bräuchten die Jugendlichen möglichst festen, verlässlichen Boden unter den Füssen, von dem sie sich gewissermassen ''abstossen'' können.
Krebsbetroffene Eltern können einen solchen nur schwer bieten, da sie meist selbst überfordert sind und weniger Geduld und Zeit haben als vor der Erkrankung. Aggressive Stimmung, Hilflosigkeit und Schuldgefühle auf allen Seiten sind oft die Folge. Je nach Temperament reagieren Jugendliche auf die Unsicherheit und das Gefühl, zu kurz zu kommen, mit vermehrter Aggression, aber auch mit schlechten Noten, Rückzug, Essstörungen oder gar Drogenkonsum. Andere wiederum stellen die eigenen Bedürfnisse völlig zurück und übernehmen eine Erwachsenenrolle, der sie eigentlich noch nicht gewachsen sind. Unabhängig von ihrer individuellen Reaktion brauchen Heranwachsende mit einem kranken Elternteil eine erwachsene Vertrauensperson ausserhalb der Familie.
Fehlt eine solche, bietet die Krebsliga mit dem Krebstelefon und den persönliche Beratungen in den kantonalen Ligen die nötige Unterstützung. Hier können sich die Jugendlichen über ihren Frust und ihre Probleme unterhalten, allfällige medizinische Fragen loswerden und mit einer qualifizierten Fachperson besprechen, wie sie mit ihrer Situation am besten fertig werden können. ''Ruf an, statt die Tür zu knallen'':
- Krebstelefon 0800 11 88 11
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03.03.2010