Randensaft kann Blutdruck senken
Nitratreiche Nahrungsmittel - wie z.B. Randen – können den Blutdruck senken. Zu diesem Schluss kommt eine Studie, die im Fachblatt Hypertension veröffentlicht wurde.
Zur Blutgefässerweiterung und zur Senkung des Blutdruckes wird die Wirkung von Stickoxid (NO) schon lange genutzt.
Stickoxid ist aber nicht nur in Nitropräparaten, sondern auch indirekt in nitrathaltigen Nahrungsmitteln (z.B. in den Randen) enthalten.
Randen enthalten zwar kein Stickoxid, dafür Nitrate, die durch Bakterien im Speichel in Nitrit umgewandelt werden. Nitrit wird im Magen in Stickoxid umgewandelt oder als Nitrit aufgenommen. Das aufgenommene Nitrit gelangt in die Zellen der Gefässinnenwände (ins Endothel). Durch Freisetzung von Stickoxid werden dadurch die Blutgefässe ''entspannt'', soweit die Vermutungen der Experten am Londoner Queen Mary Hospital.
Um diese Vermutung zu belegen, mussten freiwillige Studienteilnehmer einen halben Liter Randensaft trinken. Drei Stunden später wurde den Teilnehmern der Blutdruck gemessen.
Randensaft senkt den Blutdruck
Nach drei Stunden sank der systolische BD-Wert (oberer Wert) im Schnitt um 10.4 mmHg; der diastolische BD-Wert (unterer Wert) war um 8 mmHg tiefer.
Auch der Nitritgehalt im Blut wurde gemessen: Die blutdrucksenkende Wirkung fiel mit der Spitzenkonzentration von Nitrit im Blut zusammen.
Randensaft scheint sich auch positiv auf die Funktion des Endothels auszuwirken: Mit einem Test massen die Forscher das Ausmass der Gefässerweiterung in der Armarterie (Art. brachialis), nach kurzzeitiger Unterbrechung der Durchblutung mit einer Blutdruckmanschette. Bei Menschen mit hohem Blutdruck ist die Gefässerweiterung gestört; Randensaft verbesserte das Testergebnis.
Randensaft wirkte nicht, wenn die Teilnehmer den Speichel nicht herunter schluckten. Dadurch wurde verhindert, dass Nitrat in Stickoxid verwandelt wurde. Die Froscher sehen darin die Bestätigung, dass die blutdrucksenkende Wirkung auf den Nitratgehalt der Randen zurückzuführen ist.
Obst und Gemüse plus Medikamente
Die British Heart Foundation lobt die detailierte Untersuchung der Blutdrucksenkung durch Lebensmittel. Letztes Jahr haben Forscher bewiesen, dass dunkle Schokolade einen ähnlichen Effekt zeigt. Damals monierte die Herzgesellschaft, dass der häufige Konsum dunkler Schokolade mit kalorischen Nachteilen verbunden ist.
Beim Randensaft geben die Experten zu denken, dass Randensaft in ''rauen'' Mengen nicht jedermanns Geschmack sei. Sie empfehlen den Hypertonikern, nebst einer ausgewogenen Ernährung mit viel Obst und Gemüse, weiterhin die Einnahme von blutdrucksenkenden Medikamenten.
18.02.2008