Rauchen ist tödlicher als gedacht
Bislang ging man davon aus, dass etwa die Hälfte der Raucher dereinst an den Folgen ihrer Nikotinabhängigkeit stirbt. Neue Studien belehren aber eines anderen: es sterben deutlich mehr Betroffene an ihrer Nikotinabhängigkeit.
Es scheint, dass die bisherigen Antiraucherkampagnen in Australien Früchte tragen: Die Raucherquote ist dort mit 13% Personen, die täglich rauchen, eine der niedrigsten weltweit, wie eine Erhebung aus dem Jahr 2013 zeigt.
Australische Wissenschaftler untersuchten deshalb den Einfluss des Rauchens auf die Gesundheit bei der Bevölkerung. Sie analysierten dazu Daten aus der australischen „45 and Up Study“, die über 45-jährige Männer und Frauen aus der südlichen Hemisphäre zu ihrer Gesundheit befragt und untersucht.
Die über 200‘000 Teilnehmer litten zu Beginn der Studie weder an Herz- oder Gefässerkrankungen noch an anderen schwerwiegenden Krankheiten wie z.B. Krebs. Basierend auf Fragebögen wurden Angaben zu Hospitalisationen und Todesfällen dem Rauchverhalten der Teilnehmer gegenübergestellt. 7.7% der Teilnehmer waren aktuelle Raucher, 34.1% Exraucher.
In der Beobachtungszeit von durchschnittlich 4.26 Jahren starben knapp 5‘600 der Teilnehmer. Verglichen mit gleichaltrigen lebenslangen Nichtrauchern war das Todesrisiko der Raucher bis zu dreimal höher und zwar sowohl bei den Frauen wie bei den Männern. Bei starken Rauchern (25 oder mehr Zigaretten pro Tag) war das Risiko verglichen mit lebenslangen Nichtrauchern sogar vier- bis fünffach erhöht. Raucher lebten im Schnitt etwa 10 Jahre weniger lang als Nichtraucher. Die Berechnungen der Forscher ergaben, dass etwa zwei Drittel aller Raucher an den Folgen des Nikotinkonsums sterben.
Ein frühzeitiger Rauchstopp half: So zeigte sich, dass die Gesundheit von Exrauchern, die bereits vor dem 45. Lebensjahr einen dauerhaften Rauchstopp durchziehen konnten, nach Studienende mit jener von Nichtrauchern vergleichbar war.
Die Ergebnisse zeigen die hohen gesundheitlichen Risiken, respektive die Vorteile eines Rauchstopps, deutlich auf, so die Forscher.
16.03.2015