Regelmässiger Konsum von rotem Fleisch erhöht Sterberisiko
Die fleischlastige Ernährung erhöht das Risiko für Krebs und Herzkreislauf-Erkrankungen und erhöht das Sterberisiko um bis zu 12%, wie Forscher berichten. Im Gegenzug senkt der Fisch- und Geflügelkonsum – anstelle des Fleisches – dieses Risiko um bis zu 14%.
Rotes Fleisch enthält grössere Mengen von gesättigten Fettsäuren, Cholesterin, einen hohen Natriumgehalt, Nitrate und Nitrite – alles Substanzen, die bei regelmässigem Konsum den Blutdruck erhöhen und die Gefässe schädigen.
Damit steigt das Arteriosklerose-Risiko und das Risiko für Herzkreislauf-Erkrankungen. Die fleischhaltige Ernährung wird schon länger als gesundheitsschädigend angeprangert; dennoch mangelte es bis heute an wichtigen Beweise aus epidemiologischen Studien.
Für ihre Studie hatten die Forscher der Harvard School of Public Health in Boston 37‘698 Männer aus der Health Professionals Studie während bis zu 22 Jahren und 83.644 Frauen aus der Nurses' Health Studie bis zu 28 Jahren nach beobachtet. Beide Studien untersuchten über eine lange Zeitspanne Frauen und Männer im Gesundheitswesen, wobei die Teilnehmer lebenslang unter anderem regelmässig zu ihren Ernährungsgewohnheiten befragt wurden.
23'926 Männer und Frauen starben während der Beobachtungszeit: 5‘910 an Herz-Kreislauf-Erkrankungen und 9‘464 an Krebs. Die Forscher legten den Fokus insbesondere auf den Zusammenhang zwischen fleischlastiger Ernährung und dem Sterberisiko.
Die Resultate sprechen eine deutliche Sprache: Jedes täglich konsumierte nicht verarbeitete Stück rotes Stück Fleisch (Grösse eines Kartenspiels) erhöhte das Sterberisiko um 13%. Jede tägliche Portion verarbeitetes Fleisch (zum Beispiel ein Hotdog oder zwei Scheiben Speck) erhöhten dieses Risiko um 20%. Dieser Konsum resultierte in einem Anstieg von Kreislauf-Erkrankungen um 18, respektive um 20%. Der regelmässige Fleischkonsum erhöhte bei einem Krebsleiden das Sterberisiko um 10 bis 16%.
Andere Risikofaktoren wie Alter, Body-Mass-Index, körperliche Aktivitäten sowie die familiäre Häufung von Herz- und Krebserkrankungen seien in der Analyse mitberücksichtigt worden, so die Forscher.
In einer Gegenanalyse errechneten die Experten, dass der Konsum von Fisch und Geflügel – anstelle des roten Fleisches – das Sterberisiko um 7%, respektive um 14% senkt. Der Konsum von Nüssen, Hülsenfrüchten, fettarmen Milchprodukten sowie Vollkornprodukten senkt laut diesen Berechnungen das Sterberisiko um bis zu 19%.
Fazit der Forscher: 9.3% aller weiblichen Todesfälle und 7.6% aller männlichen Todesfälle könnten allein mit einer Ernährungsumstellung (0.5 Portionen weniger rotes Fleisch täglich) vermieden werden. Ausserdem würde der Fischkonsum – anstelle des Fleisches – das Diabetes Typ 2- Risiko um bis zu 35% senken, wie die Forscher anhand der selben Daten kürzlich errechnet hatten.
15.03.2012