Regelmässiger Weinkonsum schützt die Herzgefässe doch nicht
Regelmässiger, moderater Konsum von Rot- oder Weisswein führt zu keiner Verbesserung des Arteriosklerose-Risikos und schützt damit die Gefässe nicht. Das ist das Ergebnis einer tschechischen Studie, die jetzt beim Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) in Barcelona präsentiert wurde.
„Wir konnten auch die Hypothese nicht bestätigen, die sich vorwiegend aus retrospektiven Studien ableitet, dass Weinkonsum den HDL-Spiegel (das sogenannte gute Cholesterin) erhöhen würde.“
Seiten den 1990er Jahren waren immer wieder Untersuchungen vorgelegt worden, die auf einen Herz-schützenden Effekt von moderatem Weinkonsum hinwiesen. Forscher der Universitäten Olmütz und Prag sind jetzt in einer prospektiven, multizentrischen, randomisierten Studie den Effekten von Weiss- und Rotweinkonsum auf Arteriosklerose Risikofaktoren nachgegangen. 146 Studienteilnehmer mit leichtem bis mittlerem Arteriosklerose -Risiko tranken ein Jahr lang regelmässig Pinot Noir oder Chardonnay-Pinot – Frauen täglich 0.2 Liter, Männer 0,3 Liter, fünfmal in der Woche. Primärer Endpunkt waren die Werte des „günstigen“ HDL-Cholesterin, sekundärer Endpunkt andere Arteriosklerose-Marker wie LDL-Cholesterin, C-reaktives Protein (Entzündungsmarker) und Messgrössen für oxidativen Stress.
Bei keinem der Marker ergaben sich signifikante Änderungen nach sechs oder zwölf Monaten.
„Die Ergebnisse dieser neuen Weinstudie scheinen doch im Gegensatz zum bisherigen Trend zu stehen. Das wird sicher nicht die letzte Untersuchung zu diesem kontroversen Thema sein“, kommentierte Prof. Dr. Eckart Fleck, Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie.
04.09.2014