Resistente HIV-Form unter der Lupe
Von einem Fall ausgehend beschreiben Forscher eine HIV-Variante, die gegen verschiedene HIV-Medikamente resistent war und zu einer extrem raschen Entwicklung der Aids-Erkrankung führte
Der männliche Patient hatte regelmässig ungeschützten Geschlechtsverkehr mit wechselnden Partnern. Gleichzeitig nahm der Mann regelmässig Methamphetamin (synthetisches Stimulans auf Amphetaminbasis).
Von der HIV-Diagnose bis zum Ausbruch von Aids dauerte es vier bis 20 Monate. Forscher eines AIDS Research Centre in New York analysierten den genetischen Charakter dieser aggressiven Virusvariante und untersuchten deren Ansprechen auf antiretrovirale Medikamente.
Bereits in früheren Untersuchungen fand man Fälle von sich sehr schnell entwickelnden Aids-Erkrankungen, sowie von multiresistenten Viren. Dass beide Faktoren in Kombination bei diesem Mann auftraten, war für die Forscher eher neu.
Bisherigen Statistiken zur Folge ist die Wahrscheinlichkeit nach einer HIV-Ansteckung innerhalb von sechs Monaten an Aids zu erkranken bei 7 von 10'000 Betroffenen; innerhalb von 12 Monaten bei 45 von 10'000 betroffenen Menschen.
Die Ursache für ein sehr schnelles Forschreiten der Aids-Erkrankung vermuten die Forscher in einer besonders aggressiven Form von HIV. Dahingehend läuft zur Zeit eine Studie.
Die Mediziner sagen, dass weitere Untersuchungen zeigen müssten, ob es sich beim beschriebenen Mann um einen Einzelfall handle.
Jedenfalls müssten die Präventionsanstrengungen besonders bei Hochrisikogruppen (Homosexuellen, Drogenabhängigen, Prostituierten und ihren Kunden) verstärkt werden, insbesondere auch in Hinblick auf den gleichzeitigen Gebrauch von Metamphetaminen.
Auch müsse das Bewusstsein, dass das HI-Virus extrem wandlungsfähig ist und so leicht Medikamentenresistenzen entstehen können, in den Menschen verstärkt verankert werden.
Fazit der Autoren
Trotz aller Fortschritte des Wissens rund um das HI-Virus und der stetigen Neuentwicklung neuer Medikamente sei die Prävention immer noch die effektivste Strategie gegen eine HIV-Ansteckung.
27.10.2005