Salzarme Diät: Eine Gefahr für ältere Menschen

Der europäischen Geriatriekongress fand vom 15. bis 19. September in Wien statt. Teilnehmer wiesen unter anderem darauf hin, dass eine salzarme Diät für ältere Menschen sehr gefährlich sein und zu lebensbedrohlichen Zuständen führen könne. Professor Füsgen erklärte auf dem Kongress: "Natriummangel – in Folge von massiver Salzreduktion - ist unter älteren Menschen weit verbreitet, wird aber oft nicht diagnostiziert". Oft reduzieren ältere Menschen den Salzgebrauch, weil sie glauben, dass dies für ihre Gesundheit förderlich sei.

Die Forschungsarbeit von Professor Füsgen hat ergeben, dass 80 % der älteren Menschen versuchen, wenig Salz zu sich zu nehmen. Dies sei auf die Annahme zurückzuführen, dass zu viel Salz zu Bluthochdruck führe. Laut Professor Füsgen sei eine salzarme, unkontrollierte Diät für die meisten älteren Menschen eher gefährlich als geeignet.

Zu den Symptomen von Hyponatraemie (niedriger Natriumpegel im Blut) gehören Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und Gleichgewichtsverlust. Unbehandelt könne dies zu Verwirrungszuständen und sogar zu Bewusstseinsverlust führen. Professor Ingo Füsgen, Direktor der geriatrischen Abteilung an der Universität Witten-Herdecke in Deutschland präsentierte seine Forschungsergebnisse in Wien. Seine Forschung zeigt, dass bis zu 10 % der älteren Menschen an subakutem Natriummangel leiden. Dies kann mit der Zeit zu verschiedenartigen Problemen führen, wie z. B. Hang zu Reizbarkeit, Halluzinationen, Muskelkrämpfe und Inkontinenz (unkontrollierter Stuhl- oder Harnverlust).

Ältere Menschen sollten sich nicht allein auf Diät setzen, sondern sich in eine Diätberatung begeben oder sich mit dem Arzt absprechen.