Schilddrüse: Die „Zündkerze“ des Körpers
Die Schilddrüse liegt, für den Laien nahezu unsichtbar, im vorderen Bereich des Halses. Dennoch ist sie eines der wichtigsten Drüsen überhaupt, da sie an vielen Stoffwechselvorgängen mitbeteiligt ist.
Die von ihr produzierten Schilddrüsenhormone haben einen entscheidenden Einfluss auf die körperliche und geistige Entwicklung des Organismus, auf seine Leistungsfähigkeit und somit auf unsere Gesundheit. Der Eiweiss-, Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel sind nur einige Stoffwechselvorgänge, die von den Schilddrüsenhormonen mitgesteuert werden.
Darüberhinaus hat die Schilddrüse Einfluss auf die Temperaturregulation des Körpers, den Energieumsatz, die körperliche und geistige Entwicklung bei Kindern sowie deren Intelligenz und Konzentrationsfähigkeit. Bei Erwachsenen können Fehlfunktionen der Schilddrüse zu Leistungseinbussen und zu einer Reihe von gesundheitlichen Störungen führen.
Ausreichende Jodzufuhr wichtig
Für all diese Aufgaben ist die Schilddrüse auf eine regelmässige Zufuhr von Jod angewiesen (täglich etwa 180-200 Mikrogramm). Diese Menge wird ihr jedoch mit der Nahrung, trotz einer in den letzten Jahren verbesserten Jodzufuhr, nicht zugeführt. Im Durchschnitt fehlt Jugendlichen und Erwachsenen noch etwa ein Drittel der empfohlenen Zufuhrmenge.
Mangelt es der Schilddrüse über längere Zeit an Jod, vergrössert sie sich und es bildet sich ein „Kropf“. Dieser kann, obwohl anfänglich noch gar nicht sichtbar, bereits Schluck- und Atembeschwerden machen. Als Folge von zu wenig produzierten Schilddrüsenhormonen kommt es zur Reduzierung der Abwehrkräfte des Organismus, zu ständigem Frieren, zu Müdigkeit, Leistungsschwäche und zu anderen Funktionsstörungen.
Durch die Verwendung von Jodsalz oder Jodsalz mit Fluorid im Haushalt, dem regelmässigen Verzehr von Seefisch und Milch sowie dem bevorzugten Kauf von Lebensmitteln, die mit Jodsalz hergestellt sind (vor allem Brot), kann einer jodmangelbedingten Schilddrüsenvergrösserung wirkungsvoll vorgebeugt werden.
Die breite Verwendung von Jodsalz hat in den letzten Jahren zu einer erfreulichen Verbesserung der Jodversorgung geführt. Dies zeigt sich am deutlichsten bei Schulkindern, bei denen regionalen Untersuchungen zufolge heute erheblich seltener vergrösserte Schilddrüsen als Folge von Jodmangel festgestellt werden als noch vor zehn Jahren.
03.11.2006