Schilddrüsen-Medikamente sind störanfällig
Wenn trotz der regelmässiger Einnahme von Thyroxin die TSH-Werte nicht sinken, kann das an einer Aufnahmestörung liegen, sagt Professor Martin Grussendorf am Münchner Schilddrüsen-Symposium.
Sinkt die Konzentration der Schilddrüsenhormone, wird ein stimulierendes Hormon aus der Hirnanhangdrüse (das sogenannte TSH) zur Produktion und Abgabe von Schilddrüsenhormonen angeregt. Ist also der TSH-Wert zu hoch, heisst das, es wurden zu wenig Schilddrüsenhormone produziert oder eingenommen.
Es kann vorkommen, dass trotz optimaler Thyroxin-Einnahme die TSH-Werte nicht sinken. Möglicherweise handelt es sich um eine Aufnahmestörung. Die Gründe dafür können nebst Einnahmefehlern auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sein oder die Aufnahme wird durch bestimmte Nahrungsmittel gestört.
Abstand zum Essen einhalten
Bei der Thyroxin-Behandlung ist es wichtig, dass der nötige Abstand zwischen der Medikamenteneinnahme und der Aufnahme von Nahrung eingehalten wird. Je nach Nahrungsmittel beträgt dieser Abstand 30 Minuten bis mehrere Stunden. Bei folgenden Nahrungsmitteln wird eine Wartezeit von mehreren Stunden empfohlen: Laktose, Sojaprodukte, Walnüsse und Pflaumen.
Laut Prof. Grussendorf muss der Arzt ausserdem wissen, ob und welche anderen Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden. Präparate z.B., die Kalziumkarbonat, Aluminium oder Eisen enthalten, können die Aufnahme von Thyroxin stören, d.h. die Wirkung des Medikamentes ist nur teilweise oder gar nicht vorhanden.
18.09.2008