Schilddrüsenüberfunktion erhöht Schlaganfall-Risiko
Forscher untersuchten über 3000 junge Erwachsene, welche unter einer Schilddrüsenüberfunktion leiden: Im Vergleich zu Altersgenossen mit einer normal funktionierenden Schilddrüse war bei ihnen das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, um über 40% erhöht.
Die Teilnehmer, im Schnitt 32-jährig, wurden während fünf Jahren beobachtet.
198 aller 28’584 Teilnehmer erlitten in dieser Zeit einen Schlaganfall; 31 in der Gruppe der Patienten mit einer Schilddrüsenüberfunktion und 167 in der Kontrollgruppe. Nach Ausschluss anderer Risikofaktoren für einen Schlaganfall (z.B. Bluthochdruck, Rauchen, hohen Cholesterinwerten etc.) war bei den Patienten mit Schilddrüsenüberfunktion das Risiko für einen Schlaganfall um 44% erhöht.
Beschwerden einer Schilddrüsenüberfunktion sind starkes Schwitzen, Gewichtsverlust bei normaler Ernährung, Durchfall, Nervosität, Schlafstörungen. Ungefähr 0.5% der Weltbevölkerung leider unter einer Schilddrüsenüberfunktion. Und: Bei etwa einem Viertel bis einem Drittel aller Schlaganfälle bei jungen Erwachsenen lässt sich keine Ursache finden.
Die Schilddrüsenüberfunktion muss deshalb ab sofort als potenzieller Risikofaktor bei Personen von 18 bis 44 Jahren in Betracht gezogen werden, mahnen die Forscher. Das spricht für eine Schilddrüsen-Funktionsprüfung bei jungen Menschen. Damit könnten auch frühzeitig präventive Massnahmen – auch zur Reduktion anderer Schlaganfall-Risikofaktoren – eingeleitet werden.
15.04.2010