Schlafapnoe-Syndrom: Operation ja oder nein?
Forscher haben die Wirksamkeit und Nebenwirkungen operativer Behandlungsmethoden des Schlafapnoe-Syndroms untersucht. Die Resultate waren ernüchternd.
Beim Schlafapnoe-Syndrom handelt es sich um meist kurze, nächtliche Atempausen. Die Ursache dafür ist ein Kollabieren der oberen Atemwege im Bereich des Gaumens. Die Folgen: lautes Schnarchen und vorübergehende Atempausen. Dadurch leidet der Betroffene unter Sauerstoffmangel - er wacht auf.
Zur Behandlung wird in erster Linie die sogenannte CPAP-Therapie (Atemunterstützung über eine spezielle Nasenmaske) empfohlen. Eine Gewichtsreduktion und die Mässigung des Alkoholkonsums können die Symptomatik ebenfalls verbessern. Immer häufiger wird die Operation des weichen oder knöchernen Gaumens als Behandlungsoption des obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms gewählt.
Im Rahmen eines Programmes zur Evaluation der Wirksamkeit und der Kosten verschiedener Behandlungen des Schlafapnoe-Syndroms, haben australische Forscher vorliegende Studien zur operativen Behandlung des Schlafapnoe-Syndroms analysiert.
Die Analyse von sieben Studien ergab, dass die Beschwerden des Schlafapnoe-Syndroms durch eine Operation nur gering verbessert wurden. Selbst dort, wo sich unmittelbar nach der Operation eine Verbesserung der Lebensqualität zeigte, hielt diese nicht über einen längeren Zeitraum an.
Eine weitere Analyse von 48 Studien mit insgesamt 21'346 Personen zeigte, dass bis 62% der Operierten sich über bleibende Nebenwirkungen wie trockener Hals, Globusgefühl („Knoten im Hals“), Schluckbeschwerden, Stimmveränderungen sowie Riech- und Schmeckstörungen beklagten. Ein Bedauern über die Operation äusserten 22% der operierten Patienten.
Eine dritte Analyse von 18 chirurgischen Studien zeigte, dass die Erfolgsrate für einige Operationsverfahren an den oberen Luftwegen bloss etwa 13% betrug.
Fazit der Autoren
Operative Therapien des Schlafapnoe-Syndroms sollten mit Zurückhaltung durchgeführt werden und erst nach erfolgloser anderer, nicht-operativer Verfahren diskutiert werden. Patienten müssen über potentielle Nebenwirkungen einer Operation gut aufgeklärt werden.
14.01.2008