Schlafstörung: Wiegen und Schaukeln schläfert ein
Nicht nur Babys schlafen schaukelnd besser. Auch Erwachsene profitieren von leichten Schaukelbewegungen: sie schlafen besser ein und ihr Hirn erholt sich besser. Das haben Genfer Forscher in einer Kleinststudie herausgefunden.
In einem eigens dafür konstruierten Bett, das leichte Schwingungen produzierte, mussten die Teilnehmer ein 45-minütiges Mittagsschläfchen halten. Für den besseren Schlaf wurde der Raum abgedunkelt, die Geräuschkulisse blieb die gleiche wie im Wachzustand.
Mittels Elektroenzephalografie (EEG) massen die Forscher die Hirnströme der Probanden und beobachteten die verschiedenen Schlafphasen – Einschlafphase, leichter Schlaf, Tiefschlaf und REM-Phase. In der REM-Phase kommt es zu den typischen schnellen Augenbewegungen; es ist die Phase, in welcher der Mensch am meisten träumt.
Die Forscher stellten fest, dass alle Teilnehmer unter den Schwingungen des Bettes schneller einschliefen. Ausserdem konnte beobachtet werden, dass jene Hirnaktivitäten verstärkter auftraten, welche vermutlich zur Ausbildung des Gedächtnisses während dem Schlaf gehören.
Es scheint, dass Schaukeln bestimmte Hirnregionen synchronisiert und dazu bringt, im Gleichklang miteinander zu pendeln. Vermutlich sei dies der Grund für einen ausgeglichenen Schlafrhythmus, so die Wissenschaftler.
In weiteren Versuchen möchten die Forscher herausfinden, ob Schaukeln auch längere Schlafperioden verbessert und ob damit Menschen mit Schlafstörungen geholfen werden kann. Ausserdem möchten sie prüfen, ob schaukelnde Bewegungen allenfalls die Hirnfunktion nach Hirnverletzungen verbessern könnte.
21.06.2011