Schleudertrauma: Intensive Beratung und Physiotherapie kaum von Nutzen
Viele Betroffene leiden nach einem Schleudertrauma lange unter den Beschwerden. In einer Studie wurde geprüft, ob eine intensive Beratung noch auf der Notfallstation und eine Physiotherapie die Prognose verbessern könnten.
Die andere Gruppe erhielt die bisher übliche Konsultation. Im zweiten Teil erhielten Patienten mit anhaltender Symptomatik entweder eine Physiotherapie mit bis zu sechs Sitzungen oder lediglich eine physiotherapeutische Einzelsitzung. Der Effekt der Interventionen wurde jeweils anhand eines bestimmten Indexes (Neck Disability Index, NDI) gemessen.
Nach einem Jahr konnten 70% der Studienteilnehmer (2704 Patienten) beurteilt werden. Die Forscher fanden kaum einen Unterschied im NDI zwischen der Gruppe mit und ohne intensiver Beratung.
Die Physiotherapie brachte zumindest zu Beginn einen Nutzen. Aber nach 8 und 12 Monaten war auch hier kein Unterschied in den beiden Gruppen mehr nachweisbar.
Die Kosten der intensiven Beratung und der Physiotherapie stünden in keiner Relation zu den erwünschten Ergebnissen, so die Forscher. Die übliche Notfall-Konsultation und physiotherapeutische Einzelsitzung bei anhaltender Symptomatik nach Schleudertrauma würden demnach ausreichen.
08.01.2013