Schmerzmedikamente erhöhen das Kopfschmerz-Risiko um das Achtfache
40% von denen die regelmässig Schmerzmittel schlucken, haben ein stark erhöhtes Risiko, chronische Kopfschmerzen zu entwickeln. Darüber berichtete das Deutsche Kopfschmerzkonsortium, das seit 2002 über 18'000 Personen zu chronischen Kopfschmerzen untersucht.
Ziel: Erforschung der Entstehung und Entwicklung von chronischen Kopfschmerzen. Anlässlich des Deutschen Kopfschmerztages am 5. September stellten sie neue Resultate vor.
Chronische Kopfschmerzen durch regelmässigen Konsum von Schmerzmitteln
5% aller Studienteilnehmer berichteten über chronische Kopfschmerzen. Bei den Teilnehmern die häufig und viel Schmerzmedikamente konsumierten, waren es 40% - also acht Mal so viele - die über chronische Kopfschmerzen klagten. Die Forscher schliessen daraus, dass der regelmässige Gebrauch von Schmerzmitteln ein wesentlicher Faktor bei der Chronifizierung von Kopfschmerzen ist. Genau diese Patienten gilt es frühzeitig zu erkennen, damit diese nicht zu Dauer-Kopfschmerzpatienten werden.
Schleudertrauma: Je grösser das Auto, desto mehr Kopfschmerztage
Etwa 80% aller Verkehrsunfallopfer tragen ein mehr oder weniger starkes Halswirbelsäulen-Trauma (sogenanntes Schleudertrauma) davon. 90% der Schleudertrauma-Betroffenen entwickeln nach dem Unfall Kopf- und Nackenschmerzen. In ca. 10-20% der Fälle bleiben die Schmerzen auf Dauer bestehen. Die Resultate stammen aus der Untersuchung an über 100 Schleudertrauma-Betroffenen.
Es fanden sich mehrere Faktoren für die Chronifizierung der Kopfschmerzen nach Schleudertrauma: Überraschenderweise berichteten Betroffene über um so mehr Kopfschmerztage, je grösser das Auto war, in dem sie beim Unfall sassen.
Auch psychosoziale Faktoren scheinen eine Rolle zu spielen: Je gereizter der Patient, je grösser die Angst vor Erkrankung und je höher das Gesundheitsbewusstsein des Patienten war, desto länger dauerten die Symptome, so der Studienleiter.
18.09.2008