Schwangerschaft: Gesunde Ernährung reduziert das Risiko für Missbildungen
Heute weiss man, dass eine ausreichende Folsäureversorgung in der Frühschwangerschaft Missbildungen vorbeugt. Eine aktuelle Studie belegt nun, dass eine generell gesunde und ausgewogene Ernährung in dieser Zeit das Risiko für Neuralohrdefekte sowie für Lippen-Kiefer-Gaumenspalten senkt.
Zur Bewertung der Ernährungsgewohnten wurde zum einen die Skala für Mediterrane Diät beigezogen. Das heisst, eine positive Bewertung gab es für einen hohen Konsum von Obst, Gemüse, Getreide und Meeresfrüchte sowie einem hohen Anteil ungesättigter Fettsäuren (z.B. durch Konsum von Olivenöl). Zum anderen zogen die Forscher den Diet Quality Index (DQI) herbei. Der DQI bewertet eine gesunde Ernährung durch den Konsum fettarmer und faserreicher Nahrungsmittel. Fertiggerichte und Fastfood wurden hier negativ bewertet; Obst und Gemüse positiv.
Andere mögliche Risikofaktoren für Fehlbildungen wie ethnische Herkunft, Energiezufuhr, BMI, Alkohol, Rauchen oder Einnahme von Vitaminen und Spurenelementen wurden ebenfalls mitberücksichtigt.
Es zeigte sich, dass hohe Werte bei den Bewertungsskalen mit einem niedrigen Missbildungsrisiko einhergingen. Am deutlichsten war dieser Zusammenhang mit dem DQI zu sehen: Das Risiko für eine Anenzephalie (schwere Missbildung durch Fehlen grosser Teile des Gehirns) war bei einer fettarmen und faserreichen Ernährung (hoher DQI) nur halb so hoch, wie bei Müttern, bei denen der DQI im unteren Viertel lag. Auch die verschiedenen Formen der Lippen-Kiefer-Gaumenspalten waren damit um ein Drittel bis ein Viertel seltener.
Fazit der Autoren: Es scheint, dass eine generell gesunde und ausgewogene Ernährung (mediterrane oder fettarme und faserreiche Ernährung) insbesondere in der Frühschwangerschaft, das Risiko für schwere Missbildungen (Neuralohrdefekte, Formen von Lippen-Kiefer-Gaumenspalten), deutlich senken kann.
05.10.2011