Schwarzer Hautkrebs nimmt stark zu
Mit 2000 neu diagnostizierten Fällen pro Jahr ist das Hautmelanom die vierthäufigste Krebsart in der Schweiz. Die Neuerkrankungsrate hat in den vergangenen zwanzig Jahren stark zugenommen und die Schweiz positioniert sich an der Spitze der europäischen Länder. Die Zunahme ist vor allem für Hautmelanome im Frühstadium zu beobachten, wie das Bundesamt für Statistik schreibt.
Im Zeitraum von 2004–2008 lag die jährliche Rate neuer Melanomfälle bei Frauen leicht unter jener der Männer (21.0 pro 100'000 Frauen, gegenüber 23,4 pro 100'000 Männer). Auch ist die Neuerkrankungsrate zwischen 1984–1988 und 2004–2008 bei den Frauen (+50%) weniger rasch angestiegen als bei den Männern (+80%).
Rate der in fortgeschrittenem Stadium diagnostizierten Melanome stabil
Eine Diagnose in fortgeschrittenem Stadium ist häufig mit geringeren Überlebenschancen verbunden. Zwischen 2004 und 2008 wurden bei den Frauen 7% und bei den Männern 10% aller Hautmelanome in fortgeschrittenem Stadium (dicker als 3mm) diagnostiziert. Obwohl die Anzahl Fälle, vor allem in Frühstadium, zwischen 1990 und 2008 stark zugenommen hat, ist die Rate neuer Melanome in fortgeschrittenem Stadium über denselben Zeitraum stabil geblieben.
Unterschiede im Präventionsverhalten
Es geben weniger Männer als Frauen an, sich vor der Sonne zu schützen (79% gegenüber 89% im Jahr 2007). Auch haben mehr Frauen als Männer bereits mindestens einmal ihre Haut untersuchen lassen (37% gegenüber 33%). Personen mit niedrigem Bildungsstand oder tiefem Einkommen schützen sich seltener vor der Sonne und lassen ihre Haut auch weniger häufig untersuchen.
Rumpf und untere Gliedmassen am häufigsten betroffen
Am häufigsten werden Hautmelanome bei den Frauen an den unteren Gliedmassen (38% zwischen 2004 und 2008) und bei den Männern am Rumpf (44%) diagnostiziert. Zwischen 1999–2003 und 2004–2008 haben die am Rumpf und an den oberen Gliedmassen diagnostizierten Melanome deutlich zugenommen.
Als Erklärung wird in der Literatur meist das geänderte Verhalten in Bezug auf den Aufenthalt an der Sonne, auf Freizeitbeschäftigungen und auf die Art sich zu kleiden, genannt. Diese Verhaltensmerkmale beeinflussen die Exposition gegenüber der UV-Strahlung der Sonne, dem grössten Risikofaktor für Hautmelanome.
16.04.2012