Schwarzfärben der Haare - Allergiegefahr?
Am diesjährigen amerikanischen Kongress für Hauterkrankungen (AAD) in Florida erläuterten Experten die Gefahren des schwarzen Hennas, welches zu Kreuzreaktionen z.B. mit Medikamenten oder gar mit Kleidern führen kann.
Schuld daran sei die Substanz Paraphenylendiamin (PPD), die im schwarzen Henna, aber auch in andern schwarzen Haarfärbemitteln enthalten ist, so die Experten. Fotoentwickler und Druckfarben enthalten diese Chemikalie ebenfalls.
PPD kann zu Symptomen wie starkem Juckreiz und Hautausschlägen führen, so die Experten.
Die Experten erläuterten dies anhand von bekannten Fällen, bei denen z.B. durch ein Henna-Tattoo eine Empfindlichkeit auftrat. Anschliessend sei es zu einer heftigen allergischen Reaktion gekommen, nachdem die Person sich ein schwarzes Kleid übergezogen hatte. Sie musste notfallmässig im Spital behandelt werden.
Eine bereits bestehende Allergie gegen einen bestimmten Stoff kann gleichzeitig eine Allergie gegen einen weiteren bewirken. Dann spricht man von einer Kreuzallergie.
Kreuzallergien mit PPD wurden für folgende Substanzen festgestellt: Lichtschutzfaktoren auf PABA-Basis, Medikamente wie Sulfonamiden, Hydrochlorothiazid und Procain , so die Experten.
Hinweise auf eine mögliche PPD-Allergie gäbe die Krankengeschichte sowie eine bestehende Dermatitis (Hautausschlag) im Bereich der behaarten Kopfhaut und am Augenlid. Nach Henna-Tattoos mit "schwarzem Henna" werden ebenfalls Ausschläge, oder - bei Kindern in etlichen Fällen eine
eine Hypopigmentation (Fehlen der Pigmentation, weisse Flecken auf der Haut) beobachtet, sagen die Experten.
Die Experten sind sich bewusst, dass diese Warnungen bezüglich des Henna-Gebrauchs nicht auf Gegenliebe stösst. Sie weisen dabei auf die Widerstände gerade im Zusammenhang mit einem Färbeverbot der Haare hin.
Ein neuer Test (Patchtest) zum Allergienachweis der neuesten allergieauslösenden Stoffe sei erst im Jahr 2007 zu erwarten, so Dr. Sharon E. Jacob, Assistant Professor an der Universität von Miami/Florida. Bis dahin empfiehlt Jacob den Patienten Alternativen anzubieten oder sie zumindest auf die Gefahren aufmerksam zu machen.
11.05.2006