Sehfähigkeit am Computer durch seltenen Lidschlag beeinträchtigt
Beim Blick auf den Bildschirm bleibt das Zwinkern auf der Strecke, Sehstörungen drohen. Durch ein Computerprogramm konnte die Lidschlaghäufigkeit während der Bildschirmarbeit gesteigert werden.
Zu seltenes Blinzeln kann zu roten, brennenden, schmerzenden und lichtempfindlichen Augen sowie verschwommener Sicht führen. Im Extremfall raut sich wegen des dünneren Tränenfilms die Hornhaut auf, was sich oft in Sehstörungen bemerkbar macht.
Werden die Beschwerden nicht behandelt, kann die natürliche Widerstandskraft des Auges gegen Krankheitserreger beeinträchtigt werden.
Augenärzte raten, mindestens jede halbe Stunde die Computerarbeit für einige Minuten zu unterbrechen. Trockene Augen werden normalerweise mit künstlichen Tränen behandelt, die ins Auge getropft werden, aber nur vorübergehende Besserung bringen.
Ein neues Computerprogramm soll mittels akustischen oder optischen Reizen den Lidschlag aktivieren. In ersten Untersuchungen animierte ein Signal auf dem Bildschirm den PC-Benutzer zum Lidschlag. Nach einiger Zeit erfolge der Lidschlag reflexartig, wenn das Signal erschien, berichten die Wissenschaftler. Diese Stimulation reiche aus, um die durch die Bildschirmarbeit gesenkte Lidschlaghäufigkeit wieder auf das Blinzel-Niveau in Ruhe zu steigern.
Über diesen neuen Therapieansatz gegen trockene und brennende Augen bei PC-Arbeit berichten Ärzte der Universitätsaugenklinik Tübingen im Fachjournal «Der Ophthalmologe» (Bd. 102, S. 805).
17.08.2005